Vorteile im Blick
Wie Künstliche Intelligenz uns die Jobs nicht klaut

Auch mit der schnellen Weiterentwicklung von Formen "Künstlicher Intelligenz", sollen Mensch und "Maschine" auch weiterhin Hand in Hand arbeiten.  | Foto: Pixabay
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Immer mehr Menschen fürchten, dass Formen von Künstlicher Intelligenz (KI) ihnen den Arbeitsplatz kosten könnten. Eine Sorge, die der Experte nicht teilt: Er verweist auf viele Bereiche, wo KI schon seit Jahren eingesetzt wird, auch in Graz. 

GRAZ. Laut einer österreichweiten Umfrage fürchten mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Befragten in Bezug auf die Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) um ihren Arbeitsplatz. Diese Angst kann Stefan Thalmann, Leiter des Business Analytics and Data Science-Center der Uni Graz, zwar nachvollziehen, gleichzeitig verweist er aber darauf, dass sich mit den neuen Entwicklungen auch viele neue Möglichkeiten ergeben werden und Mensch und KI Hand in Hand arbeiten können: "Es wird eine Umschichtung in einigen Bereichen geben, wer sich anpasst, wird erfolgreich sein, wer sich nicht darauf einstellt, wird es schwerer haben, aber man muss natürlich versuchen alle mitzunehmen."

Thalmann verweist weiter darauf, dass in vielen Bereichen bereits seit längerem KI-Lösungen im Einsatz sind:" Die Post zum Beispiel, verwendet seit den 80er Jahren eine KI zur Postleitzahlerkennung und Sortierung." Auch bei der Obstsortierung gäbe es schon länger ähnliche Systeme, aber mangels negativer Schlagzeilen dazu, bekäme man diese positiven Beispiele oft nicht mit. 

Stefan Thalmann ist Professor für "Buisness Analytics" und "Data Science" an der Uni Graz und hat Unternehmen bei der Implementierung von KI-Systemen geholfen.  | Foto: Stefan Thalmann
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KI entlastet Menschen

Der Experte verweist weiter darauf, dass viele Bereiche, in denen KI momentan schon eingesetzt wird, für Menschen oft langweilig und schwer zu besetzen sind, wie eben Sortierung oder auch Qualitätskontrolle am Fließband. Hier könne die KI auch eine wesentlich größere Menge an Daten viel schneller und genauer überprüfen als der Mensch. Ein Praxisbeispiel dazu ist Fresenius Kabi. Der Pharmabetrieb, mit ungefähr 1350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Graz, setzt in der Qualitätskontrolle unterstützend KI ein. Werksleiterin Ruth Staubmann: "KI im derzeitig verfügbaren Reifegrad kann, richtig eingesetzt, Arbeitsprozesse mit repetitivem Charakter stark erleichtern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so von mitunter sehr zeitintensiven Tätigkeiten entlastet werden und über die KI direkt auf Erfahrungen ihrer Kollegen und Experten zurückgreifen." Mensch und KI ergänzen sich also, anstatt zu konkurrieren. 

Schneller Fortschritt der KI

Die Einsatzmöglichkeiten von KI werden sich in den nächsten Jahren aber weiter stark vervielfachen, das glaubt auch Stefan Thalmann: "Die Möglichkeiten sind sehr breit und in vielen Bereichen wird es eine neue Symbiose geben." Thalmann ist weiter auch davon überzeugt, dass KI schnell ihren weg in die breite Masse finden wird, ob im Costumer Service oder auch in der Programmierung. Der Wissenschafter zieht einen sehr interessanten Vergleich: "Um eine Website zu erstellen, musste man am Anfang HTML können und dann kamen immer mehr Angebote und Tools, damit es möglichst vielen Menschen auch ohne HTML-Kenntnisse möglich war." Auch zum Training einer KI gibt es solche Systeme bereits. Im Rahmen eines Forschungsprojektes (CoDeAI) untersucht Thalmann gerade wie solche Werkzeuge zum einfachen Erstellen von KI-Systemen von Kleinen und Mittelständischen Unternehmen eingesetzt werden können. Workshops mit knapp 90 Grazer Unternehmen im Frühjahr dieses Jahres haben gezeigt, dass es in fast allen Branchen und Unternehmensgrößen Potential für KI-Anwendungen gäbe.

Im Werk von Ruth Staubmann, Leiterin Fresenius Kabi Graz, werden seit 2021 KI-Lösungen unterstützend eingesetzt.  | Foto: Fresenius Kabi Austria
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Weltweite KI-Regulierung wichtig

Den AI-Act sieht Thalmann als positive Entwicklung, denn es würden momentan sowohl in den USA als auch in Asien ähnliche Regulierungen umgesetzt, wodurch es weltweit sehr hohe Standards geben würde, was auch bei der Bevölkerung für mehr Vertrauen und Sicherheit im Umgang mit KI sorgen sollte. Außerdem lobt er den Risikoansatz, denn je höher das potentielle Risiko, desto höher seien die Anforderungen. Eine KI, die zum Beispiel einen Info-Bildschirm befüllen soll, ist weitaus unbedenklicher als eine KI, die ein Atomkraftwerk steuern sollte, dementsprechend mache es absolut Sinn hier verschiedene Kontrollebenen einzuführen.

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