Wien hat's, Graz auch bald? Grüne fordern Parklets für die Murmetropole
Geht es nach Stadträtin Tina Wirnsberger, sollen Parkplätze zu temporären Aufenthaltsräumen mutieren.
Seit über zehn Jahren wird in Europa bereits der Park(ing) Day gefeiert: Dahinter verbirgt sich die Intention, aus Parkraum neuen Freiraum zu schaffen. Diese Aktion, die urpsprünglich in San Francisco ihren Anfang nahm, soll Menschen in urbanen Räumen mehr Freiraum ermöglichen. Die Grazer Grünen haben diesen besonderen Tag bereits heute dazu genutzt, um in der Neutorgasse ihre Idee dieser so genannten Parklets gleich praktisch umzusetzen. "Parklets sind umgewidmete Autoabstellplätze, die als kleine Grünoasen vor der Haustür, als Plätzchen zum Tratschen, Entspannen, Jausnen und Spielen von Anrainern selbst gestaltet und genutzt werden können", erklärt Umweltstadträtin Tina Wirnsberger.
Wien zeigt es vor
In Wien ist das Projekt bereits im Vorjahr angelaufen, und das mit Erfolg: "Dort gibt es bereits 30 Parklets. Wenn auch in Graz alle an einem Strang ziehen, können die ersten Parklets im nächsten Frühjahr bereits umgesetzt werden", hofft Wirnsberger, die bei der nächsten Gemeinderatssitzung einen dementsprechenden Antrag einbringen wird. Wichtig ist es der Stadträtin jedenfalls zu betonen, dass man sich bei der Gestaltung der Parklets auch an diverse behördliche Auflagen halten muss. "Wenn die Pläne die notwendigen Voraussetzungen hinsichtlich der Lage, der gewünschten Aufbauten und der Nutzungsart erfüllen, werden für die Verwirklichung ein bis zwei Autoabstellflächen kostenlos für ein Jahr zur Verfügung gestellt. Ausgeschlossn ist dabei natürlich eine gewerbliche Nutzung." Viel mehr sollen die Parklets die Nachbarschaft beleben und dabei helfen, mehrere kleine Grüninseln direkt vor der Haustür zu schaffen.
Von herumstehenden Autos
Potenziellen Kritikern, wonach für ein derartiges Projekt kein Platz in der Stadt wäre, kontert Wirnsberger quasi im Vorhinein: "Wir haben aus den vorhandenen Zahlen in der Stadt Graz eine Hochrechnung angestellt und festgestellt, dass von sämtlichen öffentlichen Flächen, die für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen werden, rund 92 Prozent für den KFZ-Verkehr verwendet werden, drei Prozent für Fußgänger, zwei Prozent für Radabstellflächen und drei Prozent für ÖV-Haltestellen. Im Durchschnitt steht ein Auto ganze 23 Stunden am Tag!"
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