Zu viel Raum bleibt ungenützt

Wohnraum statt Leerstand: Nicht genutzte Flächen und Immobilien sind eine oft unerkannte Raumressource. | Foto: Lendlabor
3Bilder
  • Wohnraum statt Leerstand: Nicht genutzte Flächen und Immobilien sind eine oft unerkannte Raumressource.
  • Foto: Lendlabor
  • hochgeladen von Max Daublebsky

Leerstehende Immobilien und Flächen müssen sinnvoll genutzt werden.

Graz wächst und immer mehr Menschen ziehen in die steirische Landeshauptstadt, während es vor allem in zentralen Lagen immer enger und teurer wird. "Der Leerstand in Graz ist eine Chance für die Stadtentwicklung", bot Architektin Lisa Enzenhofer vom "Lendlabor" deshalb schon in der letzten Ausgabe der WOCHE einen Lösungsansatz für das Platzproblem.
Der Hintergrund: Alleine im Bezirk Lend stehen Wohnungen, Brachen und Geschäftsräume mit einer Fläche von insgesamt 105.000 Quadratmetern leer – das entspricht einem Zehntel der Reininghausgründe.

Leerstands-Steuer

Doch warum gibt es überhaupt so viel Leerstand? Für Markus Bogensberger vom Haus der Architektur (HDA) liegt der Grund dafür häufig bei den Vermietern: "Viele haben falsche Preisvorstellungen oder kümmern sich nicht um ihre Immobilien. Oft scheint es attraktiver, Gebäude leerstehen zu lassen, bevor Mieten gesenkt werden." Um das zu verhindern, könnte man laut Bogensberger langfristigen Leerstand besteuern und eine Meldepflicht für leerstehende Immobilien einführen – und so gleichzeitig den Missbrauch von bewusst nicht genützten Gebäuden und Flächen als Spekulationsobjekte eindämmen.

Bestehende Ressourcen

Neben einzelnen Wohnungen, ganzen Häusern, leeren Geschäftsflächen und ehemaligen Industrieanlagen bieten auch viele gar nicht oder nur wenig genutzte Brachflächen Potenzial. Die größte zusammenhängende Raumressource in dem von Lisa Enzenhofer und ihrer Kollegin Anna Resch im Rahmen der Diplomarbeit "Lendlabor. Vom Leerstand zur Ressource" im Jahr 2012 untersuchten Bereich im Lend ist der Klostergarten der Barmherzigen Schwestern in der Mariengasse.
Das 23.000 Quadratmeter große Areal (ca. drei mal das Spielfeld der UPC-Arena) wurde früher von den Klosterschwestern bewirtschaftet, liegt aber heute größtenteils brach. Bei einer Öffnung für die Allgemeinheit könnte der Garten etwa als Naherholungsgebiet oder sogar landwirtschaftlich – zum Beispiel als Gemeinschaftsgarten – genutzt werden und somit zur Verbesserung der Lebensqualität im Viertel beitragen.


Wirtschaftlich denken

Doch das "Recycling" bereits vorhandener Ressourcen könnte nicht nur zu einer verbesserten Lebensqualität führen: "Es ist Verschwendung, aufwendig neuen und teuren Wohnraum zu schaffen, den es eigentlich schon gibt", sagt dazu Markus Bogensberger.

Schreiben Sie!

Kennen Sie ein leerstehendes Haus, ein verlassenes Geschäft oder eine brachliegende Fläche in Ihrer Nähe? Wie könnte man vermeiden, dass Immobilien ungenutzt verfallen? Welche Ideen und Vorschläge haben Sie, um Leerstände in Graz in Zukunft sinnvoll zu nützen?
Senden Sie uns eine E-Mail an leserbrief@woche.at, posten Sie auf facebook.com/wochegraz, kommentieren Sie auf unserer Homepage www.woche.at/graz oder schreiben Sie einen Leserbrief an WOCHE-Graz, Belgiergasse 3/2, 8020 Graz.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.