Zum Vatertag bleibt mein Papa daheim

Alles Gute, lieber Papa: Zum Vatertag beschäftigt sich die WOCHE mit dem Thema "Väterkarenz".
  • Alles Gute, lieber Papa: Zum Vatertag beschäftigt sich die WOCHE mit dem Thema "Väterkarenz".
  • hochgeladen von Lucia Schnabl

Später Wiedereinstieg, geringeres Einkommen: Alles Gute zum Vatertag! Das Ergebnis des Wiedereinstiegsmonitoring der Arbeiterkammer ist eindeutig: Mütter müssen durch Kinderauszeiten massive Nachteile im Erwerbsleben in Kauf nehmen, Väter hingegen kaum.

Späte Rückkehr in den Beruf
Mütter unterbrechen lange. Nur 38 Prozent jener Frauen, die 2006 eine Kinderauszeit begonnen haben und davor überwiegend beschäftigt waren, sind bis zum zweiten Geburtstag ihres Kindes wieder in die Berufswelt eingestiegen. Die Mehrheit der Mütter war erst zum dritten Geburtstag des Kindes wieder erwerbstätig. Bei den Vätern hingegen zeichnet sich ein anderes Bild ab: Hier ist die Mehrzahl schon nach drei Monaten wieder beschäftigt.

Geringeres Einkommen
Eine Karenz schadet den Müttern auch in finanzieller Hinsicht: 45 Prozent der überwiegend erwerbstätigen Frauen verdienten vor ihrer Karenz über 2.000 Euro brutto monatlich. Vier Jahre nach ihrem Karenzbeginn verdienen nur noch 17 Prozent der Frauen über 2.000 Euro. Der Anteil der Väter mit diesem Einkommen sank in dieser Zeit hingegen nur um zwei Prozent.

Beteiligung der Väter steigt
Das Wiedereinstiegsmonitoring konnte außerdem zeigen, dass die 2008 eingeführten, kurzen Varianten des Kinderbetreuungsgeldes (s. Info-Box) bereits Früchte getragen haben: Vor allem bei jenen, die vor ihrer Kinderauszeit gut erwerbsintegriert waren, konnte der Väteranteil massiv gesteigert werden. So zeigt eine Auswertung der Väterbeteiligung vom 30. November 2012, dass sich an steiermarkweit 11.725 Kinderbetreuungsgeld-Fällen rund 1.734 Väter, d.h. 14,79%, beteiligt haben. Damit liegt die Steiermark im österreichweiten Mittelfeld, mit Wien an der Spitze (29,55%) und Vorarlberg als Schlusslicht (7,36%).

Folgen für Unternehmen
Viktor Larissegger, WK-Regionalstellenleiter Graz und Vater eines Sohnes: "Als Unternehmensvertreter und Papa sehe ich die 2008 eingeführten Kurzmodelle natürlich sehr gespalten: Schwierig ist die Situation vor allem für kleine Unternehmen. Eine einjährige Karenzvertretung zu finden, ist kein Problem - aber für zwei Monate? Große Unternehmen haben es da leichter."

3 Fragen an

Viktor Larissegger,
WK-Regionalstellenleiter

Sie haben sich für einige Monate Väterkarenz entschieden. Weshalb?
"Mein Terminkalender ist immer voll - ich wollte einfach Zeit mit meinem Sohn verbringen."
Was ist Ihre Meinung zur Väterkarenz?
"Als Unternehmensvertreter sehe ich eine zwei- bis viermonatige Väterkarenz ambivalent: Kleine Unternehmen haben für diese Zeit oft keine Vertretung."
Ein Ratschlag für Väter?
"Die Väterkarenz auf jeden Fall in Betracht ziehen."

Unsere Väter sind einfach die besten!

Markus Halsegger:
"Meine Frau und ich sind beide - abwechselnd - in Karenz gegangen. Ich bin gerne Vater: Am schönsten ist es, mit meiner Tochter etwas zu unternehmen, zu sehen, wie sie wächst und sich entwickelt."

Gregor Ferstl:
"Zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft war meine Freundin Studentin. Sie ist zu Hause geblieben, um sich um unsere Kinder zu kümmern. Vater sein ist ein schöner Job - für den man auch wirklich viel zurück bekommt."

Ulf Zeisberger:
"Meine Frau hat einen tollen Arbeitgeber. Nach ihrem 12-wöchigen Mutterschutz durfte sie in Teilzeit arbeiten. Ich selbst arbeite Gleitzeit. Am schlimmsten ist, wenn meine Kinder einmal nicht zu Hause sind."

Alexander Pfingstl:
"Väterkarenz ist nicht in Frage gekommen: Einerseits finanziell, andererseits, weil meine Freundin bei unserer Tochter sein wollte. Als Lena kam, war ich überglücklich. Ich wollte immer Papa sein."

Harald Bauer:
"Als meine Frau damals schwanger wurde, war klar, dass sie in Karenz gehen würde. Immerhin war ja meine Frau schwanger - nicht ich. Am schönsten ist es, mit meinen Jungs Zeit auf der Rennstrecke zu verbringen."

Fünf Varianten

Es gibt folgende fünf Varianten des Kinderbetreuungsgeldes:
Modell 30+6 Monate: 436 Euro monatlich bis zum 36. Lebensmonat, wenn der andere Elternteil mindestens sechs Monate bezieht.

Modell 20+4 Monate: 624 Euro monatlich bis zum 24. Lebensmonat, wenn der andere Elternteil mindestens vier Monate bezieht.

Modell 15+3 Monate: 800 Euro monatlich bis zum 18. Lebensmonat, wenn der andere Elternteil mindestens drei Monate bezieht.

Modell 12+2 Monate: 1.000 Euro monatlich bis zum 14. Lebensmonat, wenn der andere Elternteil mindestens zwei Monate bezieht.

Einkommensabhängiges Modell 12+2 Monate: 80 % des früheren Einkommens, maximal 2.000 Euro monatlich bis zum 14. Lebensmonat, wenn der andere Elternteil mindestens zwei Monate bezieht.

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