Atom-Infotag abgesagt
Am 26. April jährt sich das Reaktorunglück von Tschernobyl zum 25. Mal. Eine – zumindest bis Fukushima – einzigartige Katastrophe, deren Folgen auch heute noch messbar sind. Vor allem im Gebiet der Weinebene und der Koralm war die Kontamination derart stark, dass die radioaktiven Grenzwerte bei Pilzen und Wild auch heute noch überschritten werden.
Für die Steirische Landesregierung war das traurige Jubiläum jedenfalls Anlass genug, einen großen Infotag zu planen. Dieser hätte am Jahrestag der Katastrophe (26. April) auf dem Grazer Hauptplatz über die Bühne gehen sollen. Geplant waren Vorführungen der Einsatzorganisationen, also Feuerwehr, Rettung und Polizei sowie Bundesheer, aber auch Infostände für die Bevölkerung, wie man selbst vorsorgen kann und sich bei einem atomaren Ernstfall verhalten soll.
Im Zuge der Ereignisse von Japan sollte man meinen, das sei höchst aktuell und von größtem öffentlichen Interesse. Doch falsch gedacht, die Veranstaltung wurde dieser Tage überraschend abgesagt, wie der steirische Strahlenschutzbeauftragte Ewald Plantosar auf Nachfrage der WOCHE bestätigt: „Ja, das Event wurde abgesagt. Fachleute und Politik sind nach langer Diskussion übereingekommen, dass eine solche Veranstaltung mit Showprogramm in Graz derzeit nicht durchgeführt werden sollte.“
Eine Entscheidung, die alles andere als unumstritten ist. Vor allem die Einsatzorganisationen sind enttäuscht, wie man hört. Ihr Vorwurf: Die Politik sei an Deeskalation, nicht aber an Information interessiert ...
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