Im Interview
Barbara Riener freut sich aufs nächste "Super-Wahljahr"

Im Gespräch mit MeinBezirk.at: Barbara Riener über den Job als Klubobfrau, Pandemie und Super-Wahljahre. | Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
9Bilder
  • Im Gespräch mit MeinBezirk.at: Barbara Riener über den Job als Klubobfrau, Pandemie und Super-Wahljahre.
  • Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
  • hochgeladen von Roland Reischl

Barbara Riener ist seit fünf Jahren Klubobfrau der ÖVP im steirischen Landtag. Über Super-Wahljahre, Führen in Zeiten der Pandemie und Vorhaben für die nächsten Monate sprach sie mit MeinBezirk.at.

STEIERMARK. Am 1. Jänner 2019 startete die diplomierte Psychotherapeutin Barbara Riener in ihrer Funktion als Klubobfrau der steirischen ÖVP im Landtag. "Ich hatte ohnehin ordentlich Respekt vor der Aufgabe – und dann wurde 2019 auch noch zum Super-Wahljahr", erinnert sie sich. Europa- und Landtagsswahl standen damals an, dann wurde auch noch die Nationalratswahl vorverlegt. Es war ein Sprung ins kalte Wasser: "Ein Handbuch für Klubobleute gibt es halt nicht", schmunzelt sie heute.

Mit Gefühl durch die Pandemie

Auf die (für die ÖVP) erfolgreichen Wahlen folgte relativ bald die Pandemie, statt Klubsitzungen im Landtag gab es Video-Calls. "Ich denke, dass mir in der Zeit meine Ausbildung als Psychotherapeutin sehr geholfen hat", sagt sie heute über diese schwierige Phase. "Es galt gut abzuwägen, wie man in Zeiten höchster Unsicherheit kommuniziert und Sicherheit vermittelt, nach innen, aber vor allem nach außen." Vor allem die Bürgermeisterinnen und -meister seien damals extrem gefordert gewesen. "Ich habe hohen Respekt davor, was die Menschen in den Gemeinden da geleistet haben."

Jubiläum: Seit fünf Jahren führt Barbara Riener den Landtagsklub der ÖVP an. | Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
  • Jubiläum: Seit fünf Jahren führt Barbara Riener den Landtagsklub der ÖVP an.
  • Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
  • hochgeladen von Roland Reischl

Drehscheibe politischer Kommunikation

Zusätzlich galt es, nach der Wahl acht neue Abgeordnete im Klub zu integrieren, Teambuilding war angesagt. Wie hat sich in dieser herausfordernden Zeit das Leben von Barbara Riener verändert? "Vorher war ich Gesundheitssprecherin, hatte zwei berufliche Standbeine außerhalb der Politik, jetzt dreht sich alles nur mehr um Politik", beschreibt sie den Wandel. Plötzlich waren alle politischen Themen relevant, von Finanzen über den Verkehr bis hin zur Kultur."Zum Glück haben wir in allen Bereichen gute Fachbereichssprecher", baut sie auf ein starkes Team rund um sich. Sie sieht sich als Kommunikationsdrehscheibe: "Hin zur Regierung, in den Klub, zu den anderen Parteien, zur Opposition im Landtag. Das ist ein intensiver Job."

Das "steirische Miteinander"

Das Klima im Landtag sei prinzipiell ein positives. "Da bin ich aus dem Nationalrat anderes gewohnt, dort herrscht ein Stil, wie es ihn so in der Steiermark nicht gibt", denkt sie an ihre Zeit als Nationalrätin von 2002 bis 2009 zurück. "Es wird bei uns in der Sache hart verhandelt, es geht dabei aber nie unter die Gürtellinie." Man verstehe sich menschlich, selbst wenn einem die Ideologie der anderen – Stichwort KPÖ – doch sehr fremd sei. Und es gehe ja viel weiter im Land: "Wir tun viel, wir müssen das aber auch kommunizieren. Es ist ein großartiges Land, in dem wir da leben." Es gebe tolle Betriebe, die Landwirtschaft leiste Unglaubliches, die Versorgung im Sozial- und Gesundheitsbereich eine sehr gute. "Ja, man kann alles immer noch besser machen, dazu sind wir angetreten, aber die Basis stimmt einmal."

Barbara Rieners Credo: "In Zeiten hoher Unsicherheit den Menschen Sicherheit geben. | Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
  • Barbara Rieners Credo: "In Zeiten hoher Unsicherheit den Menschen Sicherheit geben.
  • Foto: Landtagsklub ÖVP/Seiser
  • hochgeladen von Roland Reischl

Reden, nicht demonstrieren

Bei all diesen Verbesserungsprozessen will Riener auf Diskurs setzen: "Wir wollen nicht auf die Straße gehen und mit den Füßen abstimmen. Wir haben starke Sozialpartner, eine gute politische Auseinandersetzung", ist sie überzeugt. Ziel müsse es immer sein, die Bevölkerung gut abzusichern, Arbeitsplätze zu schaffen. Man müsse den Menschen aber auch die Wahrheit zumuten: "Ich halte es für gefährlich, wenn wir uns nicht bewusst sind, dass wir das, was wir verteilen, auch verdienen müssen." Auch der Trend, dass immer mehr junge Österreicherinnen und Österreicher in Teilzeit arbeiten wollen, sieht sie mit Sorge. "Wir müssen den Generationenvertrag neu benennen, da hat sich in den letzten Jahren vieles verändert." Das gesellschaftliche Gefüge, so Riener lebe vom Miteinander, davon dass der Einzelne auch ein bisschen mehr macht als er muss.  "Und wir müssen die Steirerinnen und Steirer bei den Entscheidungen einbinden und mitnehmen."

Der Plan 2024 steht

So schließt sich der Bogen zum Beginn des Gesprächs: Denn auch 2024 ist ein "Super-Wahljahr", wieder stehen Europa-, Nationalrats- und Landtagswahlen an. Die treffen allerdings auf eine mittlerweile routinierte Klubobfrau, die, gefragt nach den Vorhaben, gekonnt die "Agenda weiß-grün" der ÖVP zitiert: Vom Klimaschutz über das Pflege- und Betreuungsgesetz bis hin zur Gesundheitsversorgung, dem Wohnbau und der Kulturstrategie – man merkt Barbara Riener die Lust an, weitere fünf Jahre in politischer Verantwortung draufzusetzen.

Das könnte dich auch interessieren:

Mehr Zuschuss für steirische Mieter beschlossen

27 Millionen Euro für Landwirtschaftliche Schulen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.