Gerold Ortner – Ein Mann, ein Land, ein Ehrenamt
Der steirische Honorarkonsul Gerold Ortner lud zu seiner letzten offiziellen Polen-Reise ein.
Entlang breiter, ausgedehnter Täler, vorbei an schönen Flüssen und netten Städtchen fährt der Bus. Gehalten wird an alten Festungen und Soldatenfriedhöfen – diese liegen dem Leiter der Reise, Gerold Ortner, der auch Kurator für das Schwarze Kreuz ist, besonders am Herzen.
17 verbindende Jahre
Wir befinden uns auf der Pressereise durchs wunderschöne Vorkarpatenland. Wie jedes Jahr seit 17 Jahren hat der steirische Honorarkonsul für Polen auch heuer wieder eine heimische Journalistentruppe in sein geliebtes Land eingeladen. „Die Polen sind ein sehr nettes Volk, intelligent, liebenswert und sie haben eine hohe Akademikerquote“, schwärmt Ornter, der heuer seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Mit Ende des Jahres wird er sein Ehrenamt niederlegen. In die mitteleuropäische Republik wird es ihn aber weiterhin ziehen, schließlich war er maßgeblich für den Aufbau der Beziehungen zwischen der Steiermark und Polen verantwortlich. Doch wie wird man überhaupt Honorarkonsul?
Ehrenamt statt Ofen
„Ich bin damals in Pension gegangen als Landesamtsdirektor. Dann kam der polnische Botschafter zu Frau Landeshauptmann Klasnic und fragte, ob wir nicht ein Konsulat einrichten wollen. Klasnic kam zu mir, bot es mir an und meinte, ich könne ohnehin nicht den ganzen Tag hinter Steffis Ofen sitzen“, lacht Ortner. Seither hat er gemeinsam mit Ehefrau Stefanie dem Land unzählige Besuche abgestattet und auch einiges erlebt. So kann er einen großen Schatz an Anekdoten vorweisen.
Auf gute Freundschaft
„Einmal sind wir mit 300 Leuten in einem Sonderzug von Graz nach Krakau gefahren. Wir sind dort quasi eingefallen. Ein anderes Mal gab es einen Empfang bei uns für die Krakauer. Ein Herr begann zu husten, weil er dachte, einen Schnaps erwischt zu haben, dabei war es steirisches Kürbiskernöl“, erzählt der Honorarkonsul. Für seine vorerst letzte offizielle Polen-Fahrt zog es ihn diesen Oktober in den Südosten des Landes, genauer in die Städte Rzeszów und Przemyśl in der Woiwodschaft Podkarpackie. Nach Przemyśl kam er zum bereits zehnten Mal und wurde von Stadtpräsident Robert Choma freundlich begrüßt. „Wir sind sehr froh über die freundschaftlichen Beziehungen zur Steiermark durch Konsul Ortner.“ Und der Vizestadtpräsident Grzegorz Hayder streute ihm gleich weiter Blumen: „Honorarkonsul Gerold Ortner ist unersetzbar mit seinem Herzen, seiner Leidenschaft und seinem Engagement für Polen. Er ist der einzige Nicht-Pole, der von uns das Ehrenabzeichen der Stadt verliehen bekommen hat.“
Tolle Wirtschaft
Und auch Ortner selbst lässt nur Gutes über das Land kommen. "Nach der Wirtschaftskrise 2007/2008 hatte Polen als einziges europäisches Land positive Wirtschaftsergebnisse, solche Dinge wissen nur wenige." Viele besondere Erlebnisse verbindet der Honorarkonsul mit der Republik, die er hierzulande vertritt. "Ich bin mir sicher, dass auch mein Nachfolger Manfred Kainz seine Aufgabe gut machen wird. Mir selbst hat das Ehrenamt viel Freude bereitet."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.