Evaluierung notwendig
"GUSTmobil" verursacht Stadt hohe Kosten
Das GUSTmobil ist als Sammeltaxi für die Anbindung an den Ortsrand konzipiert und soll eine Erweiterung des öffentlichen Verkehrs darstellen. Die verhältnismäßig hohen Kosten für die Holding Graz veranlassen den sozialdemokratischen Gemeinderatsklub nun aber dazu, die weitere Handhabe der Stadt Graz mit dem Mobilitätsangebot zu hinterfragen.
GRAZ. Wer auf der Platte im Osten von Graz oder im Bereich der Hafnerstraße und im Gebiet Katzelbach/Wetzelsdorf mobil sein will und nicht mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs sein kann oder möchte, kann seit Oktober 2019 das "GUSTmobil Graz" ordern, das im Auftrag der Holding Graz in Kooperation mit ISTmobil, unterwegs ist. Rund 4.900 Fahraufträge wurden zwischen Oktober 2019 und Juli 2023 in den drei Grazer "Bediengebieten" übernommen, davon rund 1.600 Fahrten mit einer Distanz von ein bis zwei Kilometern, 2.200 Fahrten mit zwei bis drei Kilometern und rund 900 Fahrten mit über drei Kilometern.
Kostenpunkt: 100.000 Euro im Jahr
Diese Zahlen brachte eine von der SPÖ-Gemeinderätin und "frisch gebackenen" Klubobfrau Daniela Schlüsselberger gestellte Anfrage an Bürgermeisterin Elke Kahr vergangenes Jahr zu Tage. Auch zeigte sich, dass sich die Kosten für die Stadt, konkret für die Holding, dabei in Summe – unter anderem für Personenbeförderung, Callcenter, Lizenz, technischen Support, Personalkosten, Marketing - auf jährlich 100.000 Euro belaufen.
"Bricht man die Zahlen herunter, stellt sich das wie folgt dar: Eine Fahrt – unabhängig von der Länge – kostet die Holding sprich Stadt rund 76 Euro, der durchschnittliche Kilometerpreis dürfte sich quer-gerechnet auf rund 27 Euro belaufen, wobei da die Kosten für die Fahrgäste, die ebenfalls einen Beitrag zu leisten haben noch nicht inbegriffen ist", führt Schlüsselberger aus. Nachdem es sich dabei um durchaus hohe Kosten handelt, möchte der sozialdemokratische Gemeinderatsklub die weitere Handhabe erneut zum Thema machen.
Evaluierung im Frühjahr
Vorerst soll das Modell bis April 2024 laufen, dann wird eine Evaluierung erfolgen. "Dafür ist natürlich eine gute Datenlage – Zahl der Fahrgäste pro Fahrt, bevorzugte Tage und Tageszeiten, konkrete Nutzungsintensität in den Bediengebieten – von Vorteil", bekräftigt die Schlüsselberger. Namens des sozialdemokratischen Gemeinderatsklubs stellt sie daher für die kommende Gemeinderatssitzung am Donnerstag eine Anfrage an die Bürgermeisterin zu weiteren Details zur Nutzung des Sammeltaxi-Angebots.
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