Haben wir den Feinstaub endlich im Griff?

Feinstaubentwarnung: Die EU-Grenzwerte wurden im Jahr 2014 eingehalten. | Foto: bilderbox.com
2Bilder
  • Feinstaubentwarnung: Die EU-Grenzwerte wurden im Jahr 2014 eingehalten.
  • Foto: bilderbox.com
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Insgesamt 28 Millionen Euro sind zwischen 2011 und 2014 in das Luftreinhalteprogramm des Landes Steiermark geflossen - und dieses Geld war gut investiert, wie sich jetzt zeigt: Im vergangenen Jahr wurden an lediglich 27 Tagen die Grenzwerte überschritten, die EU "erlaubt" 35 Überschreitungstage. "Ich rechne daher damit, dass die EU das Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einstellt", so Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann im Rahmen einer Pressekonferenz. Zur Erinnerung: Die EU hat bereits im April 2013 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich eingeleitet, da die Feinstaubbelastung in Graz und Umgebung zu hoch ist.
"Die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, - angefangen bei Flottenerneuerungen bei LKW, Bussen und Taxis bis hin zum Fernwärmeausbau - zeigen ihre Wirkung", so der Landesrat weiter. Dies sei aber noch lange kein Grund, die Hände in den Schoss zu legen: "Wir brauchen auch künftig Mittel im Kampf gegen den Feinstaub, vor allem die Stickoxide und die feinen PM 2,5-Partikel werden uns in Zukunft beschäftigen."

Der für die Luftgüteüberwachung zuständige Abteilungsleiter Gerhard Semmelrock klärte in diesem Zusammenhang über die oftmalige Vermengung unterschiedlicher Messdaten auf: "Es gilt, zwischen den kontinuierlichen Messungen, die online abrufbar sind und alle 30 Minuten aktualisiert werden, und den gravimetrischen Messungen zu unterscheiden. Bei letzteren wird der Staub innerhalb von 24 Stunden gefiltert und dieser Filter wird oft erst nach einigen Tagen im Labor ausgewertet. Damit ist diese Messmethode vielfach genauer", erklärt Semmelrock. In der Praxis bedeutet das, dass die kontinuierlichen Messungen bis zu vier Prozent mehr Überschreitungen anzeigen als die gravimetrischen.

Für die Zukunft steht eine laufende Evaluierung der Feinstaubsanierungsgebiete an. Damit erhofft sich Kurzmann eine "Rücknahme einzelner Gebiete." Das würde vor allem die Wirtschaft freuen, leiden doch viele Feinstaubsanierungsgebiete unter diesem "Titel": In den ausgewiesenen Gebieten werden Betriebsansiedelungen erschwert, "weiters herrschen Fahrverbote für LKW und Taxis, die eine bestimmte Emissionsklasse nicht erreichen und insbesondere in Thermenregionen wird die wirtschaftliche und touristische Entwicklung gehemmt", so Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.

Feinstaubüberschreitungstage im Jahr 2014:

Graz Don Bosco: 27
Graz Süd: 25
Graz Nord: 6
Leibnitz: 32
Köflach: 13
Hartberg: 11
Weiz: 13
Leoben Donawitz: 1
Knittelfeld: 2
Deutschlandsberg: 10
Liezen: 1
Judenburg: 1

Im Vergleich dazu im Jahr 2004:

Graz Don Bosco: 117
Graz Süd: 96
Graz Nord: 51
Köflach: 72
Hartberg: 69
Weiz: 66
Leoben Donawitz: 29
Knittelfeld: 44
Deutschlandsberg: 33
Liezen: 29
Judenburg: 6

Feinstaubentwarnung: Die EU-Grenzwerte wurden im Jahr 2014 eingehalten. | Foto: bilderbox.com
LR Gerhard Kurzmann und Gerhard Semmelrock, Leiter der zuständigen Landesabteilung, präsentieren einen „sauberen“ Feinstaubfilter einer Messstation. | Foto: PB Kurzmann/Hermann
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.