AK-Wahlkampf
Harald Korschelt, der Hammer in der Kammer

Im WOCHE-Gespräch: Harald Korschelt (Freiheitliche Arbeitnehmer) über 6 Urlaubswochen, Handwerkerbonus und Papa-Monat. | Foto: Konstantinov
  • Im WOCHE-Gespräch: Harald Korschelt (Freiheitliche Arbeitnehmer) über 6 Urlaubswochen, Handwerkerbonus und Papa-Monat.
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Bei der letzten Arbeiterkammerwahl 2014 fiel Harald Korschelt, Spitzenkandidat der Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) durch viele starke Auftritte auf – und mit seinem eingängigen Slogan "der Hammer in der Kammer", den hatte er auch im Wahlkampf als Geschenk immer mit dabei.
Nachdem die Partei des gebürtigen Lienzers (Osttirol) mittlerweile in der Bundesregierung sitzt, wird auf ebendiese der Hammer nicht mehr mit voller Wucht niedersausen. Dies sei aus seiner Sicht aber gar nicht notwendig, weil die Stimmung im Land durchaus gut sei. "Es gibt halt einen Teil im politischen Spektrum, der versucht, alles negativ zu reden." Der Familienbonus plus etwa sei gut angekommen. Man müsse das aber ohnehin gut trennen, so Korschelt: "Die Arbeiterkammer ist nicht die Regierung, die Regierung ist nicht die Arbeiterkammer." In guter sozialpartnerschaftlicher Manier solle man den Dialog in den Vordergrund rücken. "Es geht darum zu erkennen, wo den Menschen der Schuh drückt und dafür Lösungen zu finden." Bessere jedenfalls als beim Karfreitag, oder? "Ja, das war nicht glücklich. Ich hoffe, dass man das noch besser ausformuliert."

Sechste Urlaubswoche als Thema

Seit fast 25 Jahren ist der studierte Betriebswirt und Bankexperte als Arbeitnehmervertreter im Einsatz, was treibt ihn an? "Es ist ein gutes Gefühl, Kolleginnen und Kollegen helfen zu können. Und man hat die Chance, sich mit Ideen einzubringen." Von diesen Ideen haben Korschelt und seine Blauen jedenfalls jede Menge, diese will man in einem Intensivwahlkampf im März auch unter die Leute bringen. Der "Papamonat" steht dabei ebenso auf dem Programm wie die längst überfällige gesetzliche Verankerung des 13. und 14. Gehalts (bis dato nur kollektivvertraglich geregelt). Außerdem gebe es noch einige Branchen, die ohne Kollektivvertrag dastehen, auch dass müsse sich ändern. Ganz wesentlich: "Wir wollen eine 6. Urlaubswoche für alle Menschen mit 25 Arbeitsjahren, egal, ob sie diese bei einem oder mehreren Arbeitgebern absolviert haben." Last, but not least will Korschelt auch den Handwerker-Bonus reaktivieren und entsprechend dotieren.

Wahlbeteiligung ist wichtig

Zu den anderen Fraktionen in der Arbeiterkammer (AK) pflegt er ein gutes Gesprächsklima, allerdings: "Es wäre wünschenswert, dass die AK weniger das Sprachrohr der SPÖ ist, dass sie nicht für sozialistische Oppositionspolitik missbraucht wird." Der Verfechter der Pflichtmitgliedschaft strebt eine gute Zusammenarbeit an: "Wir sind nicht gegen jemand, wir sind für die Arbeitnehmer."
Diese hatten 2014 ja für einen ordentlichen Aufschwung bei den Blauen gesorgt, die FA legten von 7 auf rund 14 Prozent zu. Wie sehen die Wahlziele für heuer aus? "Das Ziel aller muss es sein, dass wir eine höhere Wahlbeteiligung erreichen – um so stärker ist der Rückenwind für unsere Anliegen." Um das zu erreichen, schlägt Korschelt übrigens eine Änderung des Wahlrechts vor: "Ein einheitlicher Wahltermin für ganz Österreich, dann bekäme diese Wahl den Stellenwert, den sie verdient."

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