Für 18 bis 26 Jährige
Haus für junge, wohnungslose Erwachsene eröffnet
Das Grazer Sozialamt eröffnet Mitte März ein Wohnhaus für wohnungslose Personen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren. Die Plätze sind als Übergangswohnungen konzipiert und soll die Jugendlichen auf ein selbstständiges Leben vorbeireiten.
GRAZ. Mit März 2024 eröffnet das Grazer Sozialamt ein Wohnhaus für junge, wohnungslose Erwachsene. Insgesamt zehn Personen im Alter von 18 bis 26 Jahren können begleitet werden, die Einrichtung ist als Übergangswohnhaus konzipiert und wird vom Sozialamt selbst betrieben. In der Begleitung und Unterstützung soll die Stabilisierung der jungen Erwachsenen, die Heranführung an eine Arbeit oder Ausbildung sowie die Vorbereitung auf ein selbständiges Leben in eigenem Wohnraum im Fokus stehen.
Sucht und Schulden
Die Wohnsituation junger, wohnungsloser Erwachsener ist oft mit unsicherem Einkommen oder Verschuldung, schwierigen familiären Situationen, psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen verbunden. Bürgermeisterin Elke Kahr: „Junge, wohnungslose Menschen haben oft den Glauben verloren, dass es in unserer Gesellschaft einen Platz für sie gibt. Ihnen Halt und Selbstvertrauen zu geben, ist das Ziel.“
Das Wohnhaus in der Überfuhrgasse steht auf einem rund 1.250 Quadratmeter großen Grundstück im Eigentum der städtischen Gebäude- und Baumanagement GmbH (GBG). Errichtet wurde das Haus 2004, es wurde in den ersten Jahren als Jugend-WG genutzt. 2023/2024 wurde die Immobilie saniert und bietet nun zehn Wohnplätze mit insgesamt drei Bädern und drei WCs, einer Küche mit Essbereich, Aufenthaltsräumen und Büros sowie Beratungsräumen.
Begleitung und Stabilisierung
In der Begleitung der jungen Erwachsenen sind Sozialpädagoginnen- und Pädagogen sowie die klinische Psychologin Natalie Posthumus tätig, die auch das Haus leitet. Der organisatorische und administrative Alltag wird von Betreuerinnen und Betreuern sichergestellt, wobei zumindest eine Person rund um die Uhr vor Ort im Dienst sein soll.
Sozialamtsleiterin Andrea Fink: „Vorhandene Einrichtungen in Graz wie Notschlafstellen, bieten aufgrund ihrer Struktur und Ausrichtung oft nicht die passende Begleitung für diese Zielgruppe, da sie Großteils auf eine Grundversorgung von Wohnraum und Nächtigungsangeboten ausgerichtet sind. Junge wohnungslose Erwachsene brauchen aber mehr, nämlich vor allem auch eine Begleitung/Beratung und zusätzliche Unterstützungsangebote, wie Stabilisierung im Alltag, Erlernen einer Tagesstruktur, Unterstützung bei Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche oder auch bei freizeitpädagogischen Maßnahmen.“
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