"Ich will erhobenen Hauptes gehen"
Ridi Steibl hat nach 30 Jahren in der Politik beschlossen zu gehen - freiwillig.
"Ich habe immer nach vorne geschaut, und alles, was auf mich zugekommen ist, als Chance gesehen." Nach diesem Motto hat ÖVP-Bezirksparteiobfau und NAbg. Ridi Steibl gehandelt – und ist damit gut gefahren.
Nach 30-jähriger politischer Tätigkeit und 20 Jahren im Nationalrat nimmt Steibl den Hut. Doch auch nach drei Jahrzehnten hat die Politikerin nichts von ihrer Energie verloren. "Es war mir immer ein Anliegen, selbst zu entscheiden, wann ich gehe", betont Steibl, die in diesem Fall nicht dem Vater nacheifern will, der 20 Jahre Bürgermeister von Vasoldsberg war. "Er war eine Periode zu lang im Amt. Er hätte als Kaiser gehen können und ging als König."
Acht Regierungen hat Steibl seit dem Eintritt in den Nationalrat 1994 erlebt, viele Minister kommen und auch wieder gehen sehen. Sie ist geblieben – mit Erfolg. "Das war eines meiner vielen Highlights. Dass ich acht Wahlen lang im Nationalrat bei der steirischen ÖVP als einzige Frau das Grundmandat hatte, sonst waren es ja nur Männer", sagt die 61-Jährige, die in dieser Hinsicht zweifach zu überzeugen hatte: "Ich war eine Frau ohne Studium, musste mich doppelt beweisen. Das wäre ohne Fleiß nicht gegangen", sagt Steibl, die mit der Politik aufsteht und schlafen geht. "12 bis 14 Stunden täglich und das sieben Tage lang – das legt man nicht einfach ab wie ein Dirndlkleid."
Bleibt die Frage: Was kommt jetzt? "Wenn du gehst, dann richtig. Ich halte nichts davon, mich danach noch in die Alltagspolitik einzumischen." Mehr Zeit bleibt für den Garten und Fremdsprachen. Auch als Bundes- und Landesvorsitzende von Taten statt Worte bleibt Steibl erhalten, die gleich zum nächsten Termin weiter muss. Bis zur Angelobung des Nachfolgers im Oktober ist noch viel zu tun ...
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