Rosenkrieg in Gries
KFG und FPÖ im Clinch um Bezirksratsmandat
Infolge des Rücktritts von FP-Bezirkspolitikerin Karin Schwirz aus dem Bezirksrat Gries übernimmt nun KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher das freigewordene Mandat. Das sorgt für Unmut bei ihren früheren freiheitlichen Mitstreitern, die Schönbacher in einer ersten Reaktion als "Mandate-Nimmersat" titulieren.
GRAZ/GRIES. Der Rosenkrieg zwischen den ehemaligen Parteifreundinnen und -freunden geht weiter. Nach dem Rückzug von Karin Schwirz (FPÖ) aus dem Grieser Bezirksrat gab ihre Partei mit Liviu-Cristian Apostol bereits einen freiheitlichen Nachfolger bekannt. Zu früh, wie sich bald herausstellte. Nun übernimmt das Bezirksratsmandat KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher, die zum Zeitpunkt der Wahl noch FPÖ-Mitglied und auf der Liste vor Apostol gereiht war.
In der entsprechenden Aussendung spart Schönbacher nicht mit Seitenhieben auf FP-Stadtparteiobmann Axel Kassegger und holt zum Rundumschlag gegen ihre frühere politische Heimat aus: "Nicht zuletzt konnte die Bürgerliste Korruptionsfreies Graz (KFG) Karl Deutsch als Bezirksrat in Eggenberg gewinnen. Der Abwärtstrend der FPÖ Graz hält also an – abgesehen davon, dass die Ermittlungen rund um den Finanzskandal noch andauern werden." Ihrer Ansicht nach zerfalle die FPÖ Graz "nicht nur auf Gemeinderatsebene, sondern bröckelt auch auf Bezirksebene".
FPÖ: "Schönbacher zeigt erneut ihren Charakter"
Nicht erfreut über Schönbachers Attacken ist man naturgemäß bei den Freiheitlichen, die der Stadträtin vorwerfen, die Unwahrheit zu sagen. "Dieser Zug der KFG-Obfrau Claudia Schönbacher zeigt erneut ihren Charakter", so Daniel Konrath, FPÖ-Bezirksrat in Gries, "Als Stadträtin hält sie es für angemessen, einem langjährigen Gefährten, der sich nie etwas zuschulden kommen hat lassen, das Bezirksratsmandat zu stehlen. Ein Mandat, welches ihr in Wirklichkeit politisch nichts bringt und persönlich nichts bedeutet."
Enttäuscht zeigt sich auch Liviu-Cristian Apostol: "Für mich persönlich ist es schade, dass ich nicht die Gelegenheit bekomme in den Bezirksrat einzuziehen, ich werde mich aber natürlich weiterhin mit voller Kraft für meine Heimat einsetzen."
Guten Mutes gibt sich indes Schönbacher: "Bereits durch meine ehemalige Funktion als Bezirksobfrau der FPÖ Gries kenne ich den Bezirk wie meine eigene Westentasche und freue mich, als Stadträtin nun auch das Bezirksratsmandat in meinem Heimat- und Wohnbezirk Gries ausüben zu dürfen."
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