Politik-Bombe
Mario Eustacchio kehrt in Grazer Gemeinderat zurück
Paukenschlag in der Grazer Kommunalpolitik: Der wegen der FPÖ-Finanzaffäre zurückgetretene Ex-FPÖ-Politiker Mario Eustacchio nimmt ein frei gewordenes Mandat an und kehrt damit am Donnerstag in den Gemeinderat zurück.
GRAZ/STEIERMARK. Es ist ein echter Paukenschlag, den der ehemalige Grazer Vizebürgermeister in einem Interview mit dem "Grazer" heute bekanntgibt: Mario Eustacchio kehrt auf die politische Bühne zurück, er wird am kommenden Donnerstag im Gemeinderat angelobt.
Eustacchio als "wilder Mandatar"
Nochmals kurz zur Vorgeschichte: Nach der letzten Gemeinderatswahl vor rund zweieinhalb Jahren tauchte eine Finanzaffäre der Grazer FPÖ auf. Mario Eustacchio und sein potenzieller Nachfolger Armin Sippel zählten zu den Verdächtigen, beide traten umgehend zurück. Es folgten unschöne Machtspielchen, die zu einer Abspaltung des "KFG" (Korruptionsfreier Gemeinderatsclub) führte, Claudia Schönbacher als Stadträtin und Alexis Pascuttini als Klubobmann übernahmen die blauen Mandate.
Der FPÖ blieb nur Gemeinderat Günter Wagner – und dann gab es noch Roland Lohr, der als "wilder Mandatar" ohne Partei im Hintergrund weitermachte. Und eben dieser Lohr trat letzte Woche zurück. Nachdem Eustacchio bei der Wahl Listenerster war, musste er als erster gefragt werden, ob er dieses Mandat annehmen wolle. Womit die wenigsten gerechnet hatten: Eustacchio tat genau das. Er nahm an, wird daher in der nächsten Gemeinderatssitzung angelobt und als freier Abgeordneter ohne Fraktion tätig werden.
Eustacchio: "Bin ein politischer Kopf"
Auf die Hintergründe angesprochen, sagte Eustacchio im Interview mit dem "Grazer": "Ich war immer ein politischer Mensch und habe mich Diskussionen gestellt." Dies sei auch jetzt Antrieb gewesen, er habe für den Schritt die volle Unterstützung seiner Familie. Im Gemeinderat will er mit "konstruktiver Kritik" positiv auffallen, besonders das Thema Wirtschaft und das Versagen der Rathauskoalition in diesem Bereich werde er aufgreifen.
Zur finanziellen Komponente: Ein Gemeinderat wird aktuell mit 2.490,90 Euro entlohnt. Seitens der freiheitlichen Landespartei gibt es noch keine Stellungnahme zur Rückkehr, andere Stellungnahmen werden wohl noch folgen, MeinBezirk.at hält dich auf dem Laufenden.
So war's damals:
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