Kommentar
Nach der (EU-)Wahl ist vor der (Landtags-)Wahl

- Startschuss ins Wahljahr gelungen: Mario Kunasek
- Foto: FPÖ Steiermark
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Das Ergebnis der EU-Wahl in der Steiermark ist ein erster Gradmesser, über das Ergebnis der Landtagswahl im November sagt es noch recht wenig aus. Ein Kommentar.
STEIERMARK. Nach der Wahl ist vor der Wahl – noch selten war diese Binsenweisheit so richtig wie nach der am Sonntag geschlagenen EU-Wahl. Denn, sind wir uns ehrlich, die "echten" Wahlen stehen erst an. Das gilt einerseits für die Nationalratswahl im September und aus steirischer Sicht besonders für die Landtagswahl im November.
Blaue Freuden, schwarze Sorgenfalten
Gerade für letzteren Wahlgang lässt sich aus dem steirischen EU-Wahlergebnis noch nicht viel herauslesen. Am besten aus den Startlöchern gekommen sind definitiv Mario Kunasek und seine Freiheitlichen, rund 28 Prozent der Stimmen sind ordentlich Rückenwind für das, was heuer noch kommt. Einzige Gefahr für ihn: Schlägt das Pendel bei der Nationalratswahl wieder Richtung FPÖ aus, könnte sich der "Wir gegen die da oben"-Effekt bis zur Landtagswahl etwas abnützen.

- Kämpft mit aller Kraft um sein Amt: Landeshauptmann Christopher Drexler.
- Foto: STVP
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Die steirische ÖVP wiederum hat offensichtlich den Ernst der Lage erkannt, man spürt eine fast grimmige Entschlossenheit, um jede Stimme – und damit um den Landeshauptmann – zu laufen. Die SPÖ geht es da gefühlt gemütlicher an. Wenn es gewollte Strategie ist, sich die Kräfte für den Herbst aufzusparen, dann Hut ab vor den Parteistrategen.

- In der Ruhe liegt die Kraft: SPÖ-Parteivorsitzender Anton Lang.
- Foto: Jörgler
- hochgeladen von Roland Reischl
Bei den Grünen geht es wohl in erster Linie darum, einmal Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen – obwohl die Voraussetzungen dafür nicht die besten sind. Geht die Nationalratswahl schief, wird Werner Kogler im Bund wohl für Sigi Maurer Platz machen müssen. Nicht unbedingt der beste Startschuss für den grünen Landtagswahlkampf. Die Neos wittern auch in der Steiermark zu Recht Morgenluft, die KPÖ muss zur Kenntnis nehmen, dass die Bäume außerhalb von Graz doch nicht in den Himmel wachsen.
Kein Tratsch, sondern Leistung zählt
Inhaltlich sollten die steirischen Parteien zwei Aspekte aus dem EU-Wahlkampf mitnehmen: Grausliche Tratsch- und Klatschgeschichten à la Schilling schaden allen Beteiligten und in letzter Konsequenz der Politik in ihrer Gesamtheit. Das mag bei einer EU-Wahl für den einen oder anderen Effekt sorgen, bei Landtagswahlen ist das fehl am Platz. Denn nur, wer sich glaubhaft um jene Themen bemüht, die den Menschen wirklich unter den Nägeln brennen, wird am Wahltag am 24. November Grund für eine Wahlparty haben.
Zum steirischen Wahlergebnis:




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