ÖVP mit "grüner" Idee
Secondhandmarkt am Sturzplatz nach Wiener Vorbild
Was Wien kann, kann Graz schon lange. Das findet – zumindest in einer Hinsicht – auch der ÖVP-Gemeinderatsklub und möchte nun den 48er-Tandler, ein Altwarenmarkt, der aus der MA 48 heraus entstanden ist, auf Graz umlegen.
GRAZ. Obwohl die Wiener Magistratsabteilung 48, zuständig für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark, gerade wegen überbordenden Ausgaben in der Öffentlichkeitsarbeit streng vom Rechnungshof gerügt wurde, gibt es ein Vorzeigeprojekt der Abteilung, das ohne Zweifel auch für Graz einen großen Mehrwert darstellen könnte und daher für die steirische Landeshauptstadt adaptiert werden sollte.
Konkret geht es darum, einen Altwarenmarkt nach dem Vorbild des Wiener 48er-Tandlers zu installieren, der jenen Gegenständen aus der "Stadt Graz" noch ein zweites Leben ermöglichen soll, die sonst eventuell am Müll oder eben am Sturzplatz landen, weil schlicht die Suche nach Abnehmerinnen und Abnehmern zu mühsam ist.
Eine "Grieskrämerei" am Sturzplatz
Für die ÖVP-Gemeinderätin Claudia Unger würde sich der nun gerade neu errichtete Ressourcenpark Sturzgasse ausgezeichnet dafür eignen, einen Altwarenmarkt nach Wiener Vorbild zu errichten. Das in diesem Secondhandmarkt angebotene Warensortiment soll sich aus Altwaren, die im Ressourcenpark abgegeben werden, aus nicht abgeholten Fundgegenständen des Fundservices Graz oder ausgemusterten Möbeln und Gegenständen des Hauses Graz speisen.
Für alte, aber noch verwendbare Gegenstände soll am Ressourcenpark ein eigener Abgabecontainer bereitgestellt werden. Ein Teil der hier abgegeben Waren soll bei Bedarf auch anderen Secondhand-Läden zu Verfügung gestellt werden, die von karitativen Organisationen geführt werden und mit dem Erlös ihre sozialen Arbeiten, wie etwa Beschäftigungsmöglichkeiten für sonst nicht oder schwer vermittelbare Arbeitssuchende, finanzieren.
"Das vorgeschlagene Projekt soll keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu bereits bestehenden Projekten sein. Deshalb sollen die im Ressourcenpark eingenommenen Erlöse auch zu einem Teil wiederum karitativen Einrichtungen zugutekommen",
Claudia Unger , ÖVP-Gemeinderätin
Diese noch zu benennende Einrichtung – „Grieskrämerei“ wäre eine Möglichkeit – würde durch die Wiederverwendung vermeintlichen Abfalls maßgeblich zur Ressourcenschonung beitragen und so einen wertvollen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. Der Vorschlag wird nun dem zuständigen Stadtrat Manfred Eber zur Prüfung vorgelegt.
Und das ist der berühmte Wiener 48er-Tandler: 48ertandler.wien.gv.at
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