Bundespräsidentenwahl 2022
Straßenumfrage unter Grazer Erstwählern

Diesen Sonntag wird gewählt: 192.595 Grazerinnen und Grazer sowie 123.278 Personen aus dem Grazer Umland können laut Bundeswahlbehörde ihre Stimme für den Bundespräsidenten ihrer Wahl abgeben – darunter einige zum ersten Mal. "MeinBezirk.at" hat sich bei Grazer Erstwählerinnen und -wählern erkundigt, wie viel Interesse die Jugend für das Thema aufbringt.

GRAZ. Alle Österreicherinnen und Österreicher, die am Wahltag mindestens 16 Jahre alt sind, dürfen am 9. Oktober 2022 an der Bundespräsidentenwahl teilnehmen. Das ist einer gesetzlichen Reform aus dem Jahr 2007 zu verdanken, mit dem im Sinne der politischen Partizipation junger Menschen ein wichtiger Schritt gesetzt wurde. Denn bis dahin durfte man in Österreich erst ab dem 18. Lebensjahr wählen gehen. 

Marie (19), Giovanno, (19) und Samira (18) dürfen heuer zum ersten Mal ihre Stimme bei der Bundespräsidentenwahl abgeben. | Foto: Regionalmedien Steiermark
  • Marie (19), Giovanno, (19) und Samira (18) dürfen heuer zum ersten Mal ihre Stimme bei der Bundespräsidentenwahl abgeben.
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Ob die Jugend diesen Sonntag Gebrauch von ihrem Wahlrecht macht und was sie über das Amt des Bundespräsidenten denkt, hat MeinBezirk.at in einer Straßenumfrage unter jungen Grazerinnen und Grazern eruiert, die heuer das erste Mal ihre Stimme für das Staatsoberhaupt der Republik abgeben dürfen.

"Schon wichtig, zur Wahl zu gehen"

"Ich finde es schon wichtig, zur Wahl zu gehen", meint die 19-jährige Teresa und ist damit gleicher Meinung wie die meisten anderen befragten Jugendlichen. Ihre Freundin Eliana ist sich noch nicht ganz sicher: "Ich hatte eigentlich nicht vor, hinzugehen, aber mal schauen". Mit dieser Einstellung ist die 19-Jährige wohl nicht allein unter Ihren Gleichaltrigen – die Wahlbeteiligung bei jungen Menschen fällt in der Regel eher niedrig aus:

Lukas (18) und Luca (17) finden, dass das Amt des Bundespräsidenten ein wichtiges ist. | Foto: Regionalmedien Steiermark
  • Lukas (18) und Luca (17) finden, dass das Amt des Bundespräsidenten ein wichtiges ist.
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Eine von der Parlamentsdirektion in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass die Wahlbeteiligung der Erstwählerinnen und Erstwähler deutlich unter der allgemeinen Wahlbeteiligung liegt. Dabei zeigte sich, wer interessierter ist und wer sein Wissen besser einschätzt, geht eher wählen. Im Sinne einer höheren Wahlbeteiligung wäre es nach Meinung der Studienautorinnen also zielführend, Jugendliche vor den ersten Wahlen für Politik zu interessieren und ihnen Kompetenzen zu vermitteln. Einfluss auf das politische Interesse der Jugendlichen hat dabei sowohl die Schule als auch die Familie.

Findest du es wichtig, deine Stimme bei der Bundespräsidentenwahl abzugeben?

Austausch mit Freunden und Familie

"Im Freundes- und Familienkreis reden wir schon oft darüber", verrät der 18-jährige Lukas. "In der Familie wird bei uns nicht viel diskutiert aber bei der Arbeit und unter Freunden ist es schon ein Thema", berichtet der 17-jährige Luca über seine Berührungspunkte mit der Bundespräsidentenwahl. "Wenn in der Familie nicht darüber gesprochen wird, ist es eher kein Thema – in meinem Freundeskreis reden wir nicht über die Wahl", erzählt Eliana.

Teresa (19) und Eliana (19) interessieren sich teils mehr teils weniger für die anstehende Wahl. | Foto: Regionalmedien Steiermark
  • Teresa (19) und Eliana (19) interessieren sich teils mehr teils weniger für die anstehende Wahl.
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Bedeutung des Amtes

Der Bundespräsident hat das höchste Amt in der Republik inne. Die Meinung, er habe wenig zu sagen und sei nicht besonders wichtig, hält sich dennoch hartnäckig. "Man bekommt vom Bundespräsidenten weniger mit als vom Kanzler", findet die Teresa. "Es ist schon ein sehr repräsentatives Amt", entgegnet der 19-jährige Giovanno. 

Die unterschiedlichen Meinungen der befragten Grazer Erstwählerinnen und -wähler spiegelt die Stimmung unter der allgemeinen Jugend wider. Dass größtenteils der Tenor "Geht wählen, es ist wichtig" herrscht, ist dennoch erfreulich.

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