Breitbandausbau
Wie schnell ist das Internet in Graz und Region?

Foto: Bild von Philipp T auf Pixabay

Ein Blick auf den österreichischen Breitbandatlas offenbart einen Fleckenteppich. Während bei der Festnetz-Versorgung große Städte, wie Salzburg, Graz, Innsbruck, Wien oder Linz, bestens per Gigabit-Internet versorgt sind, schaut es in ländlichen Gebieten frustrierend aus. Das Netz bietet hier häufig Internetgeschwindigkeiten von 3 Mbit/s. Zwar hat der Großteil der Österreicher schnelles Breitband-Internet, allerdings hat auch ein nicht zu vernachlässigender Teil der Alpenrepublik keinen Zugriff auf das schnelle Internet. Wie sieht es in Graz konkret aus und sind die Regionen um Graz gut versorgt?

Festnetz-Internet in Österreich – wie ist die aktuelle Lage?

Ein Check der aktuellen Festnetz-Abdeckung in Österreich ist über die Plattform „Breitbandatlas Österreich“ möglich. Regional lassen sich die unterschiedlichen Internetgeschwindigkeiten nach Region anschauen. Hier wird schnell klar: Urbane Gebiete sind in Österreich bestens ausgebaut. Im Raum Salzburg, Linz, Klagenfurt, Villach und Bregenz sieht der Glasfaserausbau hervorragend aus. 1 Gbit/s sind hier durchaus im Stadtgebiet vorhanden. Ähnlich gut ist auch Graz ausgebaut. In einigen Stadtteilen sind Gigabitgeschwindigkeiten möglich. Da wo kein Gigabit-Internet verfügbar ist, glänzen die Leitungen mit flotten 100 bis 1.000 Mbit/s.

Abseits der einwohnerstarken Regionen sieht es in Österreich aber schlecht aus. In ländlichen Gebieten sind 30 bis 100 Mbit/s schon vorbildlich. Oft sind die Bandbreiten aber unter 30 Mbit/s, was langsamen Internet entspricht.

Hinsichtlich Glasfaserabdeckung ist Österreich aber insgesamt gut aufgestellt. Internetanbieter Magenta erreicht 97 % der Haushalte. Fast die Hälfte der Haushalte (40 %) kann sogar Internetbandbreiten von bis zu 500 Mbit/s nutzen.

Die Internet-Verfügbarkeitskarte von Deutschland zeigt, dass es beim österreichischen Nachbarn etwas besser aussieht. In Städten, wie München und Köln, werden sogar mehr als 90 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt. Dennoch zeigt der Vergleich aller OCED-Länder, dass Österreich und Deutschland bezüglich Glasfaseranschlüssen im Vergleich weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen landen. Während bei uns Ende 2019 noch unter 5 % der Haushalte per Glasfaser angebunden waren, sind bei den Spitzenreitern Südkorea, Japan, Litauen, Schweden und Lettland etwa zwei Drittel der Haushalte per FTTB/H verbunden. (Quelle: Statista)

Das sind die am besten ausgebauten Regionen und ihre Durchschnittsgeschwindigkeiten:

  • Stadt Herzogenburg (96,85 Mbit/s)
  • Gemeindebezirk Hernals (75 Mbit/s)

Dagegen gibt es aber auch Gemeinden wie Poling in Tirol. Hier liegt die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit bei 5,2 Mbit/s. Damit liegt die Gemeinde auf dem letzten Platz in Österreich. Besonders schlecht ausgebaut sind Teile von Oberösterreich und die südliche Steiermark, heißt es auf DerStandard.

So funktioniert der Breitbandausbau in Österreich:

Warum ist schnelles Internet in Graz und ganz Österreich wichtig?

Hochleistungsfähige Netze bilden die Infrastruktur von morgen. Die Digitalisierung, die wir vor allem in Corona-Zeiten erleben, mit allen Potenzialen und Chancen baut auf einer flächendeckenden Verfügbarkeit von schnellen und zuverlässigen Internetverbindungen auf. Heute haben dies Bevölkerung, Politik und Wirtschaft erkannt. In den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach leistungsfähigen Technologien weiter steigen. Statistiken zeigen, dass das Datenvolumen immer weiter zunimmt. Gleichauf ist die Geschwindigkeit außerordentlich wichtig, um in Zeiten von Cloud Computing, 5G und Home-Office dem Nutzer beste Voraussetzungen zu bieten.

Graz profitiert von Breitbandstrategie Steiermark 2030

Schaut man sich das Zentrum an, so ist Graz bezüglich Festnetz-Internet gut aufgestellt. So haben Einwohner in den Stadtbezirken Lend, Jakomini, Kroisbach, Andritz, Gries oder Liebenau größtenteils schnelle Internetzugänge zwischen 100 bis 1.000 Mbit/s. Dagegen sind Stadtbezirke, wie Eggenberg, Sankt Leonhard, Hofstadt, Sankt Peter, Krottendorf oder Peterstal, noch stark unterversorgt. In letzten surfen die Einwohner nur mit 10 bis 30 Mbit/s.

Hoffnung gibt es wegen der im Mai 2020 beschlossene Breitbandstrategie Steiermark 2030. Sie soll den Breitbandausbau in der Steiermark in den nächsten 10 Jahren vorantreiben. Die Ziele sind folgende:

  • Glasfaser soll möglichst nahe an jedes Unternehmen und jeden Haushalt herangeführt werden
  • 100 % der KMU und größeren Unternehmen sollen per Glasfaser angebunden sein.
  • 60 % der steirischen Wohnsitze sollen per FTTB (Fiber-to-the-Building) angeschlossen sein.
  • 5G-Ausbau durch frequenzersteigernde Mobilfunkanbieter

Auch wenn die Breitband-Offensive Steiermark 2030 für einige Kritiker zu langsam ist, ist die Richtung richtig. Denn Ende 2019 konnten 64% der steirischen Bürger noch keinen Breitbandanschluss mit mindestens 100 Mbit/s nutzen. Ähnlich schlecht sieht es für steirische Unternehmen aus. Nur 38 % erreichen eine Bandbreite von 100 Mbit/s. Wie wichtig die schnelle Anbindung ist, hat sich dieses Jahr gezeigt in dem viele Arbeiter auf Home-Office umschwenken mussten.

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