Ein Grazer Squash-Wunder noch vor Ostern
Squash stand in Graz vor dem Aus. Jetzt feiert die Sportart mit Final Four und neuen Courts ein Comeback.
Dunkle Wolken zogen im Vorjahr über dem Grazer Squash-Sport auf, dem Gewitter sind die Sportler aber gerade noch entkommen. Nach der für viele überraschenden Meldung, dass das Sporthotel Players mit Ende Jänner 2017 für immer seine Pforten schließt, wurde es in der Murmetropole kurzfristig eng für die zahlreichen Vereins- und Hobbyspieler.
Zurück aus der Talsohle
"Plötzlich standen wir mit insgesamt nur mehr vier Courts da, und das in einer Großstadt wie Graz. Es war teilweise sehr mühsam, die Arbeit mit der Jugend aufrechtzuerhalten", denkt Theresa Krassnigg vom USC 2000 zurück. Das Paradoxe an der Situation: "Wir haben erstmals seit Langem wieder acht Teams in der ersten Klasse, dazu eine gute Landes- und Bundesliga. Squash boomt also wieder richtig."
Gerade ob dieser Begeisterung für den Rückschlagsport mit dem kleinen Gummiball wäre der Ligabetrieb aufgrund einer weiteren Reduktion der Courts (auch das Tennisparadies muss im kommenden Jahr einem Bauprojekt weichen) bereits schwer durchzuführen gewesen. Doch allen Weltuntergangsszenarien zum Trotz feiert Squash bereits diese Woche eine vielleicht nicht mehr geglaubte Auferstehung. So ist Graz am kommenden Wochenende (31. März und 1. April) Schauplatz des Bundesliga-Final-Four.
Squash im Einkaufszentrum
Auch die Location ist nicht alltäglich: "Wir stellen auf dem Panoramaplatz im Citypark einen Glas-Squash-Turniercourt auf. Das wird für die Zuschauer ein Spektakel", verrät Veranstalter Wolfgang Denk, der schon vor 30 Jahren die Grazer Szene mitentwickelt hat.
Geboten wird auf jeden Fall Squash auf höchstem internationalen Niveau, bei den Herren schlägt mit dem Ägypter Mohammed Eshorbagy etwa die Nummer eins der Weltrangliste ebenso auf wie der aktuelle Weltmeister Karim Abdel Gawad. Als echte Lokalmatadorinnen gehen aber die Damen des USC 2000 an den Start und wollen mit aller Kraft versuchen, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.
Neue Courts im Osten
"Unsere Tiroler Gegner sind sehr stark. Es wird wohl darauf ankommen, wer sich auf die Verhältnisse im Glas-Court am besten einstellen kann. Auf jeden Fall ist es sensationell, das Finale daheim spielen zu können", so Krassnigg. Doch ganz egal, wie das Endspiel auch ausgehen mag, die Zukunft der Sportart in Graz ist nicht zuletzt durch den Bau von weiteren vier Courts im neuen Racket Sport Center Graz in der Ragnitzstraße (ehemals Allround) gesichert. "Wir sehen hier einfach Potenzial. Ziel ist es, die neue Anlage Ende Mai zu eröffnen", führt Projektinitiator Denk aus. Gerade im Jubiläumsjahr 2017 sollen diese Investitionen für einen richtigen Boom sorgen. "Die ersten Courts wurden vor exakt 35 Jahren gebaut, dazu feiert der steirische Squashverband sein 30-jähriges Bestehen", freut sich Präsident Manfred Holzer auf die Zukunft.
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