Ein Stadion als Garant für rote und schwarz-weiße Erfolge

Juni 1981: Božo Bakota traf für Sturm vom Punkt. Im Hintergrund ist die Haupttribüne zu sehen. | Foto: Sammlung Sturm Graz/Fischer
4Bilder
  • Juni 1981: Božo Bakota traf für Sturm vom Punkt. Im Hintergrund ist die Haupttribüne zu sehen.
  • Foto: Sammlung Sturm Graz/Fischer
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Ein Beitrag von Patrick Weißenbacher

Einst Leichtathletik-Arena, heute Heimat der großen Fußballklubs: die Geschichte des
Liebenauer Stadions.

Von weitem sichtbar überragen die Flutlichtmasten des Liebenauer Stadions die Dächer der angrenzenden Umgebung.
Über die Conrad-von-Hötzendorf-Straße, eine sogenannte Geometerstraße, die an einem Punkt – dem Uhrturm – ausgerichtet ist, ist es mit dem Stadtzentrum verbunden. Diese Verbindung unterstreicht die Bedeutung zweier Wahrzeichen. Repräsentiert der Uhrturm den Stolz der ganzen Stadt, steht das Stadion für viele Höhepunkte in der Geschichte des Grazer Sports.

Idee für Mehrzweck-Stadion

Schon 1927 wurde in Liebenau von der Grazer Tramway Gesellschaft (GTG) der erste Sportplatz für ihren werkseigenen Fußballverein, den Grazer Sportklub Straßenbahn, errichtet. 1937 verließen die Straßenbahner diesen dezentralen Standort wieder, danach nutzte der Werkssportverein Puch den Platz. Ein Jahr nach Kriegsende trat Josef „Pepi“ Gaisbacher, Präsident der Grazer Sportvereinigung, an den Bund mit der Idee heran, auf dem Areal ein Mehrzweck-Stadion zu errichten.
Der Plan kam zur Umsetzung: Am 8. Juni 1951 wurden die Leichtathletikanlagen eröffnet, tags darauf fand das erste Fußballspiel statt: Eine steirische Auswahl besiegte den englischen Verein AFC Sunderland mit 2:1. Das erste Grazer Fußballderby zwischen Sturm und dem GAK in Liebenau fand 1955 statt. 1970 wurde die Haupttribüne auf der Westseite überdacht, kurz danach gab die österreichische Fußball-Nationalmannschaft ihr erstes Gastspiel. Ausgestattet mit einer Flutlichtanlage war das Stadion fortan auch für den GAK und Sturm interessant, beide zogen für einige Jahre ein.

Im Sommer 1996 war der Bau des Liebenauer Stadions, das danach lange den Namen von Arnold Schwarzenegger trug, voll im Gange. | Foto: GEPA
  • Im Sommer 1996 war der Bau des Liebenauer Stadions, das danach lange den Namen von Arnold Schwarzenegger trug, voll im Gange.
  • Foto: GEPA
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Ruine weicht Neubau

Neben Sportveranstaltungen fand auch ein musikalisches Highlight statt: 1985 wohnten gut 25.000 Fans einem Konzert von Opus, der EAV, STS, Falco und Co. bei. Bis in die 90er-Jahre verfiel das Stadion. Der Bund wollte es der Stadt Graz übergeben. Da diese keine Ruine übernehmen wollte, wurde die Errichtung eines Neubaus ausverhandelt, der nun ein reines Fußballstadion war. In Liebenau konnten beide großen Fußballvereine beachtliche Erfolge erzielen: Sturm gelang es, zwei Mal das Viertelfinale des UEFA-Cups zu erreichen und 1970 den Arsenal FC aus London zu schlagen.

Feierten Erfolge im Stadion: Sturms Ivo Vastic und Didi Ramusch (GAK) | Foto: GEPA
  • Feierten Erfolge im Stadion: Sturms Ivo Vastic und Didi Ramusch (GAK)
  • Foto: GEPA
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Internationale Erfolge

Im ersten Meisterschaftsjahr im neuen Stadion errangen die Schwarz-Weißen den Meistertitel, zwei weitere folgten.
Der GAK bejubelte seinen einzigen Meistertitel 2004 in Liebenau und davor im Jahr 2002 einen Sieg im Cupfinale gegen den Stadtrivalen. 2004 wurde zudem das Sechzehntelfinale des UEFA-Cups erreicht. Sturm wiederum gelang es, drei Mal in Folge die Gruppenphase der Champions League zu erreichen und diese einmal zu gewinnen. Heute ist das Stadion, dessen Kapazität auf 16.600 Plätze erweitert wurde, wieder die Heimstätte beider Vereine. Wenn es selbst auch laufend Adaptierungen benötigt, das Verlangen nach sportlichen Erfolgen ist ungebrochen.

Sollen Sturm und GAK weiterhin im gleichen Stadion spielen?
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.