Lausbub, Zauberer und Straßenkicker

Darko Bodul kennt sich im "Käfig" aus. | Foto: Wolf
  • Darko Bodul kennt sich im "Käfig" aus.
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Kroatisch, Deutsch, Englisch, Holländisch, Türkisch und etwas Portugiesisch. Sechs Sprachen – nicht schlecht für einen, der, wie er selbst sagt, „auf der Straße groß geworden ist.“ Aber bei Darko Bodul ist eben wenig so, wie es auf den ersten Blick scheint. „Multikulti“ war im Leben des 21-Jährigen aber schon immer Trumpf.
Geboren im damaligen Jugoslawien, in der späteren bosnischen Hauptstadt Sarajevo als Sohn kroatischer Eltern, folgte im Alter von drei Jahren wegen des Balkankrieges die Flucht nach Österreich. „Mein Bruder Dragan hat schon beim FAC gekickt, ich bin mit meiner Schwester und Mutter geflüchtet – mein Vater ist erst später nach Wien gekommen.“

Kicken statt Schule
Dort, im 20. Bezirk der Bundeshauptstadt (Brigittenau), hat Klein Darko beim Kickerl im Hinterhof die Größeren relativ schnell alt aussehen lassen – über Fortuna Wien landete er rasch im Nachwuchs der Vienna. Und dort traf er auf einen gewissen Marko Arnautovic. „Wir waren eigentlich wie Brüder, haben jeden Blödsinn zusammen gemacht. Wenn unsere Eltern gearbeitet haben, sind wir statt in die Schule in den Park kicken gegangen – wir waren eigentlich ziemliche Lausbuben“, erinnert sich der Supertechniker mit einem Grinsen zurück.
Wie Österreichs „Superstar in spe“ zog’s auch Sturms Goalgetter zunächst nach Holland. Bodul durchlief die Nachwuchsabteilung von Heerenveen, ehe das große Ajax rief, wo er unter Marco van Basten an der Seite des jetzigen Liverpool-Stars Luis Suarez sogar zum Debüt bei den Profis kam.

„Will für Österreich spielen“
Danach geriet die Karriere ins Stocken. Weder in Amsterdam noch bei Sparta Rotterdam sowie Maritimo Funchal wurde Darko glücklich. Im Sommer kam dann von Sturm die Einladung zum Probetraining, wobei es im zweiten Anlauf schließlich mit einem Vertrag geklappt hat. „Ich fühl’ mich wirklich wohl bei Sturm und bin dankbar für die Chance, die man mir hier gegeben hat.“
Der gläubige Katholik (seinen Rücken ziert ein tätowiertes „Vaterunser“) zahlt’s Foda & Co. mit Toren zurück. Mit sieben Treffern ist er der Toptorschütze im Meisterteam. Logisch, dass so einer auch fürs Nationalteam interessant wäre. Aber für welches? „Bosnien hab’ ich abgesagt“, stellt Darko klar. „Bis zum U-21-Team hab’ ich ja für Kroatien gespielt. Seit einem Jahr hab’ ich aber nur die österreichische Staatsbürgerschaft und ich will auch für Österreich spielen. Wäre doch lässig, wenn ich wieder mit Marko kicken könnte.“
Die Gegenwart heißt aber „Mission Aufholjagd“ mit Sturm – die soll am Samstag in Wiener Neustadt gestartet werden. „Gegen Neustadt, Admira und Innsbruck müssen wir jetzt einfach gewinnen.“

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