Über Grazer, die sich nichts pfeifen

Er ist das aktuelle Grazer Aushängeschild im Schiedsrichterwesen: Christian-Petru Ciochirca war 39 Mal in der Bundesliga im Einsatz. | Foto: GEPA
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  • Er ist das aktuelle Grazer Aushängeschild im Schiedsrichterwesen: Christian-Petru Ciochirca war 39 Mal in der Bundesliga im Einsatz.
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Von Gerhard Kapl bis Christian-Petru Ciochirca: Grazer Unparteiische prägen das Schiri-Wesen seit Jahrzehnten.

Mit Blick auf die aktuelle Fußball-Europameisterschaft sind sie für Zuschauer und Fußballbegeisterte meist ein notwendiges Übel, oftmals gar ein Feindbild.
Natürlich ist hier von Schiedsrichtern die Rede und es bedarf des Hinweises, dass diese Perspektive wahrlich zu eng und einseitig eingenommen wird. Kaum einer denkt bei den unparteiischen Damen und Herren – die ja erst ein Fußballspiel im Rahmen der geltenden Spielregeln und damit auch einen Wettbewerbsbetrieb ermöglichen – daran, dass es sich bei diesen Menschen nicht um „Akteure von außen“, sondern auch um Sportler handelt, die genauso wie die Spieler Woche für Woche und Spiel für Spiel versuchen, Bestleistungen abzurufen und um den Auf- und gegen den Abstieg kämpfen.

Auf der großen Bühne

Unter den in der Steiermark, in Österreich und auch darüber hinaus in internationalen Bewerben agierenden Schiedsrichtern gab und gibt es immer wieder Akteure aus Graz oder mit besonderem Graz-Bezug, die den Fußball durch ihr Engagement und ihre Leistungen in besonderem Maße geprägt haben. Ein Mann, der in diesem Zusammenhang noch heute großes Ansehen genießt, ist der ehemalige Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter Gerhard Kapl, der im Jahr 2011 verstarb. In 40 internationalen Spielen kam der Wahl-Grazer in den 1980er- und 1990er-Jahren zum Einsatz.
Auch nach seiner aktiven Schiedsrichterlaufbahn prägte Kapl als Präsident des Steirischen Fußballverbandes und Vizepräsident des ÖFB bzw. als Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission den lokalen, regionalen und nationalen Fußball bedeutend mit. International hat er als UEFA-Disziplinarinspektor und FIFA Security Officer seine langjährige Erfahrung und Expertise zum Wohle des Fußballs eingebracht.

International war er gut vernetzt: G. Kapl (r.) mit F. Beckenbauer | Foto: GEPA
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Kritik an der eigenen Personen

Ein Grazer, der in jüngster Zeit dem nationalen und auch internationalen Spitzenfußball sukzessive seinen Stempel aufdrückt, ist Christian-Petru Ciochirca. Bereits mit 14 Jahren begann der nunmehr 31-Jährige seine Schiedsrichterlaufbahn auf den Grazer Fußballplätzen und leitet heute als steirischer FIFA-Schiedsrichter neben Spielen in der Bundesliga auch Spiele auf dem internationalen Parkett. Der Weg in die Elite des Schiedsrichterwesens ist wahrlich nicht einfach und mit vielen Hindernissen und Rückschlägen gepflastert. „Wenn man zu den Besten gehören will, muss man zu seinem stärksten Kritiker werden, ohne sich selbst zu zerfleischen“, erklärt der Grazer seinen Zugang und zeigt dabei auf, wie wichtig der unermüdliche Einsatz und vor allem auch die Fähigkeit zur persönlichen Reflexion – um aus Fehlern zu lernen und sich weiterentwickeln zu können – sind.
Dabei gilt es, authentisch zu bleiben und seine Wurzeln nicht zu vergessen. Geprägt haben den Sportmanagementstudenten hier besonders seine Eltern, aber auch von einigen seiner Kollegen, wie etwa dem Grazer Bundesligaschiedsrichter Alexander Harkam, der selbst mehrere Jahre auf der FIFA-Liste stand, hat Ciochirca viel gelernt.

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