Wie das Fahrrad Graz eroberte

Steirischer Sieger beim Altstadtkriterium: Peter Luttenberger | Foto: GEPA
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Vom ersten "Bicycle-Club" bis zum Altstadtkriterium: Ein Überblick über die Geschichte des Radsports in Graz.

Am heutigen Mittwoch startet im Graz Museum die Ausstellung "Hätte, hätte Fahrradkette… Radeln durch Graz und Zeit“19. Sie zeigt, wie sich die Landeshauptstadt schon im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum des Radsports entwickelte – und wie das Fahrrad zum Alltagsvehikel wurde. Grund genug, um in die Vergangenheit zu blicken und die Wurzeln, aber auch die Höhepunkte zu erkunden. Bereits im Jahr 1882 wurde in Graz der erste „Bicycle-Club“ gegründet. Das komfortablere Niederrad begann sich gegen das sperrige Hochrad durchzusetzen. Obwohl es manchen Zwischenfall im – damals noch beschaulichen – Verkehrsalltag gab, war der Sport der „Byciclisten“ fortan nicht mehr zu stoppen. Wie Pilze schossen Radfahrvereine aus dem Boden. Das trug dazu bei, dass sich das Fahrrad allmählich zum Fortbewegungsmittel der breiten Mittelschicht entwickelte.

War der erste Puch-Werksfahrer: Franz Gerger (l.) | Foto: Schaupp
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Monumentale Rennbahnen

Bauliche Meilensteine: die 1884 eröffnete Radrennbahn im Park der Industriehalle, welche die damals größte Anlage auf dem europäischen Kontinent war. Und die einige Jahre später in Betrieb genommene Radrennbahn gegenüber dem Messegelände in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, die europaweit ebenfalls ihresgleichen suchte. Franz Gerger, der erste Werksfahrer der Firma Puch, stellte 1895 auf dieser Bahn acht Weltrekorde auf. Bald wurden auch Straßenrennen ausgetragen, zum Beispiel die 1897 erstmals veranstaltete Tour Graz-Faßlberg.
In der Zwischenkriegszeit konnten dann auch schon längere Strecken in Angriff genommen werden: Ein gewisser Josef Kraiger gewann 1928 das Rennen Graz-Radkersburg. Ende der 1930er Jahre wurde von Graz nach Wien geradelt, der Deutsche Hermann Schild siegte dabei in einer beeindruckenden Zeit von 5:04:56 Stunden.

Top-Event in der Altstadt

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Graz, mit den Radherstellern Puch und Junior, überhaupt als Mekka der österreichischen Radrennszene. Namen wie Richard Durlacher, Franz Deutsch, Hans Rucker oder Anton Frisch waren jedermann ein Begriff. Der Radrennstall „Puch“ verstärkte sein Werksteam schließlich mit dem dreifachen Österreichrundfahrt-Sieger Rudolf Mitteregger.
In der jüngeren Geschichte machte Graz mit dem Altstadtkriterium von sich reden, das von 1984 bis 2007 zur Austragung kam. Das Event lockte zehntausende Zuschauer an. Auf der engen Strecke, die durch die Sporgasse, vorbei an der Alten Universität, zur Domkirche führte, trugen sich im Laufe der Jahre namhafte Athleten in die Siegerliste ein. In den ersten beiden Jahren gewann der Judendorfer Harald Maier, dann waren Peter Luttenberger (2001) und Bernhard Eisel (2006) die letzten steirischen Sieger des Kriteriums. Topstars wie Lance Armstrong oder Jan Ullrich versprühten damals ihren Glanz in Graz – nach den bekannten Dopingskandalen sind ihre Erfolge heute freilich in einem anderen Licht zu sehen.

Eine Ausstellung, die das Rad der Zeit zurückdreht
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