Ein Tulu zum Verlieben

Irmgard und Herbert Schober mit einem ihrer Neuzugänge.

Halb Kamel, halb Dromedar. Das erste steirische Tulu-Baby kam in Ratschendorf zur Welt.

Noch etwas schüchtern versteckt sich Abdul hinter seiner Mama. Das rege Interesse an seiner ?Person? ist ihm noch nicht ganz geheuer, weilt er doch erst seit zwei Wochen am Kamelhof der Familie Schober in Ratschendorf. Doch er weiß ganz genau: Im Schutze seiner gut doppelt so großen Dromedar-Mama Sphinx kann ihm nichts geschehen, selbst wenn ein frecher WOCHE-Fotograf die heiligen Stallungen betritt, um ein nettes Familienfoto zu schießen.
Abdul, bei seiner Geburt stattliche 1,30 Meter groß, ist etwas Besonderes. Als Kreuzung zwischen Dromedar und weißem Kamel geht er als erstes steirisches Tulu-Baby in die Geschichte ein. Somit ist er nicht nur der große Stolz von Papa Momo, einem weißen Kamelhengst, sondern auch das neue ?Küken? von Irmgard und Herbert Schober. Sie durften mit Abdul das 19. Mitglied ihrer Kamelherde, übrigens die größte der Steiermark, begrüßen. Dass es sich dabei um ein Tulu handelt, freut Irmgard Schober besonders: ?Tulus sind in ihrem Charakter noch liebevoller und leichter zu zähmen als Kamele. In der Wüste sind sie außerdem als Lastentiere sehr gefragt, weil sie größer und stärker als ihre zweihöckrigen Verwandten sind.?
Auch andere Unterschiede stechen bei genauerer Betrachtung ins Auge. So besitzt Abdul, der im ausgewachsenen Zustand bis zu drei Meter groß wird, einen flachen, vom Kopf bis zum Hintern durchgezogenen Höcker. Dass es dem Neuzuwachs nicht langweilig wird, dafür ist gesorgt. Neben seinen erwachsenen Herdenkollegen leisten Abdul seit Kurzem zwei weitere Babys Gesellschaft, die fast im Wochenrhythmus zur Welt kamen.

Sonntagsüberraschung

Besonders die Geburt des Kamels Hassan sorgte für Aufregung, denn Mama Paula ist mit 28 das älteste Familienmitglied und ließ sich ihre Schwangerschaft nicht ansehen: ?Dass die Paula noch ein Junges be-
kommt, damit haben wir wirklich nicht gerechnet?, erzählt Irmgard Schober von der überraschenden Geburt an einem Sonntagmorgen. ?Ich bin am Gehege vorbeigegangen und habe bei der Paula was gesehen. Dann bin ich ins Gehege rein und da sind schon zwei Beine hinten bei der Paula rausgekommen. Der Tierarzt hat uns dann telefonische Anleitungen gegeben, was wir tun sollen. Mein Mann musste den Kleinen im Mutterleib drehen, weil die Füße nicht so gelegen sind, wie sie sollten. Nach ungefähr zwanzig Minuten war es dann aber geschafft!?

christoph.reicht@woche.at

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