Flöhe und andere Raritäten

Sind seit acht Uhr auf den Beinen, um sich als ?Flohmarkt?-Aussteller ihr Taschengeld aufzubessern: Tamara und Michaela.
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Ein regelmäßiger Flohmarkt in Mühldorf tut Pensionisten und Kindern etwas Gutes.

Er ist 60, gelernter Gastwirt und seit Kurzem in Pension. Ruhe geben möchte Franz Haiderer, ein gebürtiger Riegersburger, aber nicht ? und ruft kurzerhand ein karitatives Flohmarktprojekt ins Leben.
In und um das ehemalige Gelände des Autohauses Straßnitzky in Mühldorf bei Feldbach wird künftig gefeilscht, was das Zeug hält. Jeden Samstag und Sonntag ab 6 Uhr morgens hat der Flohmarkt geöffnet und bietet jedermann die Möglichkeit, gegen fünf Euro Standgebühr auszustellen. ?Ansprechen möchte ich aber vor allem Pensionisten und Kinder. Die zahlen nicht einmal eine Standgebühr?, sagt Haiderer, der bei der Premiere am vergangenen Wochenende bereits zwei ganz junge ?Flöhe? begrüßen durfte. Mit einem beachtlichen Sortiment gebrauchter Spielsachen besserten sich Michaela und Tamara, beide aus Mühldorf, ihr Taschengeld auf. ?Dabei lernen die Kinder nicht nur mit Geld umzugehen, sondern passen daheim auch besser auf ihr Spielzeug auf, weil sie es ja nur in gutem Zustand verkaufen können?, erkennt der Flohmarktchef auch einen pädagogischen Effekt.

Feilschen für den guten Zweck

Nach 35 Jahren in der Gastronomie ist Franz Haiderer Stress gewohnt. Warum man sich aber trotz Pension ein Vollzeitprojekt wie dieses antut, erklärt er so: ?In der Pension wissen viele nichts mit ihrer Zeit anzufangen. Bei unserem Verein können sie kostenlos mitarbeiten oder ausstellen. Die einzige Bedingung ist, dass 20 Prozent der Einnahmen in einen Spendentopf kommen. Der wird dann an Pensionisten in Not weitergegeben.? 1.700 Quadratmeter, genug für bis zu 40 Standler, stehen für diesen Zweck zur Verfügung. Das Lagerhaus am Gelände dient außerdem als Verkaufshalle für Einzelwaren aller Art und hat täglich von 16 bis 20 Uhr geöffnet.

Warenhaus für jedermann

?Auf Kommission kann uns jeder seine Sachen vorbeibringen und wir verkaufen sie für ihn. Den Höchst- und Tiefstpreis bestimmen die Verkäufer selbst. 20 Prozent wandern auch hier in den karitativen Pott?, erklärt Haiderer das flohmarktähnliche System, wofür jetzt ordentlich die Werbetrommel gerührt wird. Erfolge in Form echter Raritäten ließen nicht lange auf sich warten. Das Lieblingsstück des Flohmarktchefs: Ein alter Flipperautomat aus dem Jahre 1968. ?Leider defekt, aber für Bastler eine lohnenswerte Investition.? Ladenpreis: 50 Euro ? ein Schnäppchen!

christoph.reicht@woche.at

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