Auf zwei Rädern in Richtung Zukunft: Businesslunch mit "Bike Citizens"

Köstlich: Beim Business-Lunch wurden Elisabeth Felberbauer (r.) und Redakteur Christoph Hofer von Evi Papanagiotoli bewirtet. | Foto: Jorj Konstantinov
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Wie werden Städte fahrradfreundlicher? Elisabeth Felberbauer von Bike Citizens im WOCHE-Interview.

Vom E-Bike-Boom bis zur Fahrradoffensive mit Ausbauplänen für das Wegenetz in Städten: Keinem Verkehrsmittel wird in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit zuteil wie dem Fahrrad. Auch in Graz steigt der Anteil an Pedalrittern kontinuierlich, der Trend scheint ungebrochen. Radfahrer haben aber gerade im urbanen Raum auch Bedürfnisse, auf die das Grazer Unternehmen Bike Citizens einzugehen versucht. Im Businesslunch mit der WOCHE verrät Geschäftsführerin Elisabeth Felberbauer die genauen Details.

WOCHE: Welche Ziele verfolgt Bike Citizens?
Elisabeth Felberbauer: Unsere Mission ist die Erhöhung der Lebensqualität in Städten. Dazu wollen wir dem urbanen Radfahrer ein digitales Zuhause bieten. Das Fahrrad ist das perfekte Transportmittel für die Stadt. Allerdings nur dann, wenn man auch die Wege kennt. So ist 2011 die Idee entstanden, eine App mit einem integrierten Routenplaner zu entwickeln, der alle Menschen auf fahrradfreundlichen Wegen von A nach B bringt. Dazu haben wir 2013 dann auch noch die universelle Smartphone-Halterung Finn entwickelt.

Was hat sich mittlerweile alles getan?
Mittlerweile verstehen wir uns als digitale Plattform, die benutzerfreundliche Lösungen für Städte und Gemeinden entwickelt. Die App wurde und wird ständig weiterentwickelt und ist aktuell in 500 Städten und über 350 Regionen in Europa, und darüber hinaus, verfügbar. Außerdem kann man in der persönlichen Statistik einen Überblick über alle Fahrten und gefahrenen Kilometer erhalten, dazu werden alle Fahrten auch aufgezeichnet.

Welchen Sinn verfolgt das Tracking?
Mit diesen Daten können wir erheben, wie und wo Radfahren in einer Stadt funktioniert. Dargestellt werden alle Fahrten anonymisiert in Heatmaps. Wer weiß, wie sich Radverkehrsströme entwickeln, kann als Stadtplaner mit dem Bau von Radwegen, Radstraßen etc. Maßnahmen setzen.

Auf Ihrer Homepage finden sich zahlreiche Verweise auf digitale Fahrrad-Kampagnen. Was hat es damit auf sich?
Mit verschiedensten Promotion-Aktionen wollen wir die Bürger dazu motivieren, dauerhaft mit dem Rad zu fahren. Die "Bike Benefit"-Kampagne belohnt beispielsweise Radfahrende für Alltagsfahrten. Mit jeder Fahrt sammelt man Punkte, die dann für Goodies wie eine Tasse Kaffee oder ein Eis eingelöst werden können. Ähnlich funktioniert die "Bike2Work"-Challenge, wo Menschen animiert werden sollen, täglich mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Das kann jetzt jeder selbst in der Bike Citizens-App testen.

Sie bieten das gesamte Paket aus Navigation-, Promotion- und Daten-Tools auch Städten an. Wer sind Ihre Partner?
Wir haben derzeit Kooperationen in elf Städten, unter anderem sind Frankfurt, Essen, Hannover, Bremen, Linz und Weiz Bike-Citizens-Städte.

Ist Graz eine radfahrfreundliche Stadt?
Graz ist die perfekte Fahrrad-Stadt, weil sie die Stadt der kurzen Wege ist. In letzter Zeit ist ein Boom zu spüren, es werden Millionen in das Radwegenetz investiert. Das geht aber nicht von heute auf morgen.

Wo geht Ihre Reise hin?
Wir wollen unsere Städte-Kooperationen ausbauen, mehr mit unseren Daten machen, technologische Neuerungen anbieten und uns weiterhin an Forschungsprojekten beteiligen, damit die Städte lebenswerter werden.

Das ist Elisabeth Felberbauer

Geboren am 6. Mai 1984 in Graz.
Ist seit April 2020 Geschäftsführerin bei Bike Citizens.
In Klagenfurt hat Felberbauer dann Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie Betriebswirtschaft studiert.
Danach ist sie nach Berlin gegangen, um Auslandserfahrung zu sammeln.
Dort hat sie zunächst für einen Klein- und Mittelbetrieb gearbeitet.
Im Anschluss war sie als Pressereferentin im Deutschen Bundestag und vor ihrer Rückkehr nach Graz noch in einer Wirtschaftskanzlei tätig.
In Summe war Felberbauer fünf Jahre in der deutschen Hauptstadt. "Danach war die Frage: Gehen oder länger bleiben? Ich habe mich dann für Graz entschieden."
Die Städte haben beide ihren Reiz: "Berlin ist sehr facettenreich. Jeder kann sich die Stadt für seine eigenen Bedürfnisse zusammenbasteln. Graz ist architektonisch einfach schön, alles ist fußläufig gut erreichbar. Ich finde es einfach schön, dass man sich in Graz spontan trifft."
In ihrer Freizeit ist sie sehr gerne mit dem Rad entlang der Mur unterwegs. Auch Klettern und Wandern gehören zu ihren Lieblingshobbys.
Privat besitzt die Mutter eines zweieinhalbjährigen Kindes aktuell drei Räder: Ein Straßenrad, ein Lastenrad und ein Rad mit einem alten Rahmen. "Da sind aber noch einige Bastelarbeiten nötig, bis man wieder damit fahren kann."

Infos zum Unternehmen

Das Unternehmen wurde 2011 von den zwei Fahrradkurieren Daniel Kofler und Andreas Stückl gegründet.
Die selbst entwickelte Bike-Citizens-App ist speziell auf die Bedürfnisse von Radfahrern im städtischen Umfeld zugeschnitten.
Damit die Navigation während des Fahrens erleichtert wird, hat das Team im Jahr 2013 die Smartphone-Halterung Finn entwickelt.
Die Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Fahrradmobilität, Kampagnen und Vermarktung sowie Technologie und Forschung.
Das digitale Portfolio für Städte und Unternehmen besteht derzeit aus App- und Weblösungen, digitalen Kampagnen und GPS-Datenanalysen.
Heuer wurde Bike Citizens der FFG Spirit, ein Award für Forschergeist, von Ministerin Leonore Gewessler überreicht.
Adresse: Kinkgasse 7. Es gibt auch noch ein Büro in Berlin.
Weitere Infos:https://www.bikecitizens.net


Gast & Wirtschaft: Bakaliko

Adresse: Lendplatz 1, 8020 Graz
Telefon: 0660/360 249 3
E-Mail: mail@bakaliko.at
Web:www.bakaliko.at/de
Vorübergehende Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11 bis 23 Uhr (Küche), Mittwoch bis Samstag, 9 bis 14 Uhr (Feinkost), Sonn- und Feiertage geschlossen
Beschreibung: Seit vielen Jahren geht das Team rund um Evi Papanagiotou der Leidenschaft nach, den Grazern gutes Essen, hochwertige Lebensmittel und Weine aus Griechenland und dem Mittelmeerraum zu servieren. Im Bereich Feinkost gibt es eine Auswahl an erlesenen Produkten, wie extra nativem Olivenöl, eingelegtem Fisch und Marmelade.
Das Essen: Elisabeth Felberbauer entschied sich für den Tagesteller, bestehend aus Nudeln mit Fleischsauce auf griechische Art. Redakteur Christoph Hofer versuchte Mauromatika Spanaki, einen Schwarzaugenbohnen-Eintopf, während Fotograf Jorj Konstantinov Sutzukakia (faschierte Laibchen) probierte.
Die WOCHE meint: Wer heuer nicht nach Griechenland fliegt, hat mit dem Bakaliko eine gute Alternative. Dazu ist das Personal sehr zuvorkommend.

Köstlich: Beim Business-Lunch wurden Elisabeth Felberbauer (r.) und Redakteur Christoph Hofer von Evi Papanagiotoli bewirtet. | Foto: Jorj Konstantinov
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