Zahlen und Fakten zur Wirtschaft

Der Standort Graz bleibt "dynamisch"

Viele Kleinstbetriebe haben in Graz ihre "Nische", Forschung und Gründergeist sorgen für stetige Entwicklung, aber auch der Tourismus spielt für den Standort eine wichtige Rolle, wie ein Blick auf die Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigt. 

GRAZ. Als steirische Landeshauptstadt bietet Graz wirtschaftlich gesehen eine spannende Mischung aus Wissenschaft, Handel, Dienstleistungssektor und Industrie, wie auch ein Blick auf die Statistik des Jahres 2022 zeigt. Demnach gab es im Vorjahr in Graz insgesamt 10.610 arbeitgebende Betriebe, die zumindest eine Person angestellt hatten. Der Großteil davon fiel in die Kategorie "Kleinstbetriebe" und zählte somit zwischen einem und neun Beschäftigte. 8.310 solcher "Kleinstbetriebe" stellten das Rückgrat der Grazer Wirtschaft dar, beschäftigten allerdings "nur" 10,8 Prozent der Arbeitnehmer.

Mehr als die Hälfte aller arbeitenden Personen (53,1 Prozent, um ganz genau zu sein) waren hingegen bei einem der 145 Großbetriebe beschäftigt. Als Großbetrieb werden Unternehmen mit mehr als 250 beschäftigten Personen gezählt. Hier fällt auch der Industrie eine wichtige Rolle zu: Magna, AVL, Anton Paar, Andritz und Siemens waren fünf der größten Grazer Arbeitgeber. Trotzdem ist Graz eine Dienstleistungsstadt, mehr als drei Viertel aller Personen arbeiten nämlich im Dienstleistungssektor.

Grazer Gründerfieber

Wirft man einen Blick auf die Zahlen der neu gegründeten Unternehmen, so ist und bleibt Graz ein dynamisches Pflaster und steirischer Spitzenreiter, denn nirgendwo sonst wurden pro Kopf so viele Unternehmen gegründet wie in Graz. Auch in totalen Zahlen war Graz hier top, insgesamt wurden 1.485 Neugründungen verzeichnet. In den Pandemiejahren 2021 und 2022 war dieser Boom sogar noch stärker, hier lag diese Zahl jeweils über 1.600.

Graz lag auch mit Blick auf den Verdienst im steirischen Spitzenfeld, im Schnitt lag das Bruttoeinkommen nämlich bei 2.959 Euro pro Monat, der drittbeste Wert im Steiermarkvergleich. Die Schere zwischen Männern und Frauen blieb dabei allerdings immer noch eklatant, während ein Grazer im Schnitt ein Bruttoeinkommen von 3.369 Euro bekam, erhielt eine Grazerin durchschnittlich 2.578 Euro. Trotzdem verdienten Frauen in Graz vergleichsweise gut, die 2.578 Euro sind der steirische Spitzenwert, der Bundeslandschnitt liegt bei 2.260 Euro.

Zugpferd Tourismus

Einen weiteren wichtigen Wirtschaftsfaktor der Steiermark stellte der Tourismus dar, auch für die Stadt Graz. Im Vorjahr wurden über eine Million (1.138.652) touristische Nächtigungen gezählt, die drittmeisten in der Steiermark. Anders als in einigen anderen Regionen war nicht der Winter, sondern der Sommer das Zugpferd, 70,4 Prozent der Nächtigungen fanden in der warmen Jahreszeit statt. Die Stadt ist dabei bei einheimischen (49,5 %) und ausländischen Gästen (50.5 %) beinahe genau gleich beliebt. 

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