Ein kritischer Geist segelt auf Erfolgskurs

„Business Lunch“ im schattigen Gastgarten: Herbert Haberhofer (l.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier fühlten sich beim Sternwirt-Team um Mariana Filirnom bestens aufgehoben. | Foto: geopho.com
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  • „Business Lunch“ im schattigen Gastgarten: Herbert Haberhofer (l.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier fühlten sich beim Sternwirt-Team um Mariana Filirnom bestens aufgehoben.
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Als Kind wollte er eigentlich wie sein Großvater Landwirt werden, danach lebte er kurz den Traum von einer Karriere als Fußballprofi, der ihn immerhin bis in die Landesliga führte – und nach einem Wirtschaftsstudium führt er nun seit vier Jahren den elterlichen Betrieb.
Und dabei legt Herbert Haberhofer ein ordentliches Tempo vor. Mittlerweile gibt es acht Beauty-Salons von „Maria & Maria“ (fünf davon allein in Graz). Mit der Kombination aus Frisörbetrieb und komplettem Schönheits-Dienstleister (Permanent-Make-up, Maniküre, Pediküre ...) wirbelt das Unternehmen aus Kumberg ordentlich Staub in der Landeshauptstadt auf.
Beim „Business Lunch“ im „Sternwirt“ erzählt der 45-Jährige über das Erfolgsgeheimnis und spricht auch Klartext, was ihm im „Unternehmerland Steiermark“ so richtig gegen den Strich geht.

WOCHE: Herr Haberhofer, in Graz findet man gefühlt an jeder Ecke einen Frisörsalon – fast im Wochentakt sperren Läden zu oder auf. Wie kann man in diesem umkämpften Markt so erfolgeich reüssieren und sein Filialnetz sogar immer weiter ausbauen?

Herbert Haberhofer: Augenscheinlich ist unser Konzept einfach voll aufgegangen – das merken wir allein daran, dass wir mittlerweile ja auch kopiert werden. Aber wir waren die ersten, die alle Dienstleistungen im Schönheits-bereich aus einer Hand anbieten. Wobei ich schon sagen muss, dass natürlich auch wir merken die Rahmenbedingungen in Graz werden immer schwieriger. Durch den Altstadtschutz und all die anderen Vorschriften herrscht da fast eine unternehmerfeindliche Stimmung. Ich bin mir deshalb auch sicher, dass immer mehr Betriebe zusperren müssen.

Ihr eigener Betrieb war aber in den letzten Jahren klar auf Expansionskurs – wohin wird da die Reise gehen?

Ob auch wir ein Geschäft zusperren müssen, weiß ich ehrlich gesagt nicht – ich bin ja kein Hellseher. Fakt ist, dass wir etwaige weitere neue Salons nur in absoluten Top-Lagen eröffnen werden.

Wie läuft eigentlich die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihren Eltern, die den Betrieb ja aufgebaut haben?

Meine Mutter steht auch heute noch mit 64 Jahren im Salon in Kumberg. Und mein Vater steht mir immer mit Rat und Tat zur Seite – ich wäre ja blöd, sein Wissen nicht anzuzapfen. Außerdem arbeitet ja auch meine Schwester in der Firma mit. Dass es da hin und wieder Meinungsverschiedenheiten gibt, ist logisch, das gehört aber dazu.

Leidenschaftlich diskutieren kann man mit Ihnen über die Funktion der Wirtschaftskammer – warum sehen Sie die Kammer so kritisch?

Ich sehe die Wirtschaftskammer als riesige Geldvernichtungsmaschine. Welche wirklichen Resultate haben wir denn in den letzten Jahren zu sehen bekommen? Es wird immer allerhand gefordert und versprochen, letztlich steht man als Unternehmer aber alleine da. Völlig unverständlich ist für mich deshalb die Zwangsmitgliedschaft – was ist da die Gegenleistung? Ich finde eine Interessensvertretung prinzipiell natürlich wichtig, aber das sollte auf Freiwilligkeit basieren.

In Graz haben Sie eingangs die Ihrer Meinung nach unternehmerfeindliche Stimmung bemängelt – was gefällt Ihnen an der Landeshauptstadt?

Vieles (lacht). Und dass obwohl ich eigentlich das Land und die Natur bevorzuge – in Graz findet man irgendwie von allem etwas. Trotz seiner Größe ist es immer schön überschaubar.

Steckbrief:

Name: Herbert Haberhofer
Geboren: 19. 7. 1970 in Weiz
Wohnt in Kumberg.
Ist glücklich vergeben und Vater von einer Tochter (5 Jahre) und einem Sohn (10 Jahre).
Hat Wirtschaft in Graz studiert und dann vor vier Jahren den elterlichen Betrieb übernommen.
Im nächsten Urlaub geht’s mit der Familie an den Wörthersee.
In seiner Freizeit bestreitet er Radmarathons und auch „normale“ Marathons – ist etwa schon in Florenz oder Wien gelaufen.
Eine große Leidenschaft ist auch das Bergsteigen – in Österreich hat er bereits die neun höchsten Berge der Bundesländer erklommen – im Juli geht’s auf den Montblanc.
Wollte eigentlich Landwirt werden – „mein Großvater war nämlich selbst Bauer“.
Auf seinem Nachtkastl liegen „leider“ das Handy und Spielsachen der Kinder.

Die Gastrokritik zum Sternwirt gibt es hier.

„Business Lunch“ im schattigen Gastgarten: Herbert Haberhofer (l.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier fühlten sich beim Sternwirt-Team um Mariana Filirnom bestens aufgehoben. | Foto: geopho.com
Familienvater und Sportfreak: Auf Herbert Haberhofer wartet im Juli der Montblanc. | Foto: geopho.com
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