Erfolg wird in Graz zu Papier gebracht – Business Lunch mit "A & R Carton Graz"

Frühstück beim Bauernwirt: Martina Maros-Goller (WOCHE, l.) und Peter Szabó wurden von Renate Lierzer bestens bewirtet. | Foto: Foto Jörgler
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  • Frühstück beim Bauernwirt: Martina Maros-Goller (WOCHE, l.) und Peter Szabó wurden von Renate Lierzer bestens bewirtet.
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A & R Carton Graz, der Faltschachtelspezialist im Grazer Westen, ist vielen Grazern wahrscheinlich unter dem Namen Alfred Wall bekannt. 1868 gegründet, wurde das Unternehmen 1916 von Alfred Wall gekauft, ausgebaut und 2001 verkauft. Seit 2012 ist Peter Szabó Geschäftsführer und sprach anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums beim WOCHE-Business-Lunch über Schwerpunkte, Moral und Mitarbeiter als Ressource.

WOCHE: Vom Familienunternehmen zu amerikanischen Eigentümern und nun wieder in europäischen Händen – A & R Carton kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken ...
Peter Szabó: In der Tat. Wir haben sehr viele Entwicklungen erlebt, der Milestone ist die Einführung der Faltschachtel für Zigaretten im Jahr 1986. Das Unternehmen wurde von der Familie Wall stets mit viel Weitblick geführt und hat sich international sehr gut positioniert. 2001 wurden wir an das amerikanische Unternehmen MeadWestvaco verkauft, 2015 an A & R Carton. Das gehört zum schwedischen A & R Packaging, die den Tetrapack hervorgebracht haben.

Was ist Ihr Kerngeschäft?

Das ist mit Sicherheit die Herstellung von Faltschachteln für die Zigarette. Aber auch der Wäschehersteller Triumph zählt seit über vier Jahrzehnten zu unseren Kunden. Weiters beliefern wir Wrigley, Mars und Salzburg Schokolade. Wir produzieren über vier Milliarden Faltschachteln beziehungsweise -zuschnitte pro Jahr und betreuen unsere Kunden individuell und erfüllen all ihre Auftrags- und Änderungswünsche. Beim Kunden werden sie dann nur noch aufgerichtet, mit dem Inhalt befüllt und verpackt.

Wie entspricht die Arbeit für die Tabakindustrie dem heutigen Zeitgeist, wo sich rund um das Thema Rauchen immer Gegner formieren?
Wir stellen die Verpackungen und nicht die Zigaretten selbst her. Natürlich ist es ein moralisches Thema und ich frage all unsere Bewerber, ob es für sie in Ordnung ist, in der Zigarettenbranche zu arbeiten. Die Auflagen sind sehr streng, das ist auch gut so. Uns liegt der Schutz von Minderjährigen sehr am Herzen. Sie sollen nicht mit Zigaretten in Berührung kommen. Wenn Menschen aber rauchen wollen, kann man sie nicht davon abhalten. Daran hat auch die Einführung der Warnhinweise nichts geändert. Ein großes Anliegen ist uns auch, dass die Distributionskanäle über Trafiken weiterhin funktionieren und der Schwarzmarkt keine Chance hat.

Wo sind Sie über Österreich hinaus tätig?
Der Markt für A & R Carton ist in Österreich tatsächlich zu klein. Wir bedienen ganz Westeuropa, sind aber glücklich darüber, dass unser Standort in Graz ist.

Warum?
Von der Lage her ist er perfekt, wir erreichen unsere Kunden in Europa binnen wenigen Stunden. Als wichtigsten Grund sehe ich aber den Erhalt der Wertschöpfung in Graz. Unser Eigentümer hat seit 2015 zehn Millionen Euro in den Standort investiert, wir setzen alles daran, gute Ergebnisse zu erzielen, die 400 Arbeitsplätze zu sichern und weitere zu schaffen.

Also sind die Mitarbeiter Ihre wichtigste Ressource?
Definitiv! Wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus und sind im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung aktiv. Zudem bieten wir viele Benefits und Aktionen an, die unsere Mitarbeiter schätzen. Außerdem kann man bei uns sieben Berufe erlernen. Derzeit haben wir zehn Lehrlinge, suchen aber noch weitere. Im Schnitt beträgt unsere Betriebszugehörigkeit 15 Jahre – das zeigt, dass unser Motto "Fördern, fordern, Feedback geben, feiern" beidseitig gut ankommt. 

Infos rund um die
A & R Carton Graz GmbH


Der Faltschachtelhersteller A & R Carton wurde als lithografische Kunstdruckanstalt gegründet.
Unter dem Namen Alfred Wall AG war das Unternehmen bis 2001 im Eigentum der Grazer Familie Wall und international im industriellen Verpackungsbereich tätig.
2001 wurde das Unternehmen von MeadWestvaco gekauft.
Seit 2015 ist es im Eigentum der A & R Packaging Group.
A & R Carton hat 400 Mitarbeiter und zehn Lehrlinge in Graz.
Folgende Berufe können bei A & R Carton erlernt werden: Druckvorstufentechniker, Drucktechniker, Verpackungstechniker, Betriebslogistikkaufmann, Industriekaufmann, Elektro- und Metalltechniker.
Das heutige Wall-Gebäude in der Merangasse, das zur Universität Graz gehört, war das erste Werk des Unternehmens.
Standort: Erna-Diez-Straße 2, 8053 Graz
Web:www.ar-carton.com

Das ist
Peter Szabó

Geboren am 17. September 1969.
Vater einer erwachsenen Tochter, zweifacher Großvater.
Hat mit seiner Lebenspartnerin eine Patchworkfamilie.
Schloss im Andritzer Druck- u. Werbezentrum 1988 die Druckerlehre ab.
Matura an der Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt.
Absolvierte zudem eine Controller-Ausbildung in München und viele Management-Seminare.
Stieg direkt nach der Matura 1991 bei der Alfred Wall AG ein.
Dort durchlief er mehrere Positionen. Er war etwa Projektmanager und Vorstandsassistent.
Arbeitete zehn Jahre im Ausland. Sechs Jahre lang war er in Kairo tätig, vier in Russland.
Kam durch Zufall zurück zur Alfred Wall AG. Er besuchte seine ehemaligen Kollegen auf der Durchreise und dort wurde ihm ein Job angeboten.
Er ist im Vorstand der Industriellenvereinigung Steiermark und Gastvortragender für Management an der FH Joanneum.
Wenn es die Zeit zulässt, ist er sportlich aktiv: Skifahren, Segeln und Mountainbiken stehen dann auf dem Programm.
Zudem ist er passionierter Musikant: Klavier und Gitarre haben es ihm angetan.
Beliebte Urlaubsziele sind Saalbach, Südtirol, Kroatien und Südamerika.
"Keep it simple" ist sein Motto, was die Kulinarik angeht: Bodenständig, steirisch, gut soll es sein.

Gast und Wirtschaft
Bauernwirt Graz


Harter Straße 142, 8020 Graz
Web:www.bauernwirt-graz.at
Telefon: 0316/28 34 32
E-Mail: bauernwirt@aon.at
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10.30 bis 23 Uhr, Sonntag und Feiertag 10 bis 22 Uhr, Küche 11 bis 21.45 Uhr, Montag Ruhetag
Beschreibung: Die 130 Jahre, die der Bauernwirt alt ist, sieht man ihm nicht an. Das Traditionshaus bietet nicht nur steirische Schmankerl in ausgezeichneter Qualität, sondern auch Hotelzimmer – ein fixer Einkehrort im Westen der Stadt, der seit Generationen überzeugt.
Das Essen: Weil es der Terminkalender nicht anders zugelassen hat, wurde aus dem Business-Lunch kurzerhand ein Business-Frühstück. Neben Cappuccino gab es Joghurt mit Müsli und Früchten. Auch die pikante Variante mit frischem Gebäck, Wurst und Käse wurde gewählt.
Die WOCHE meint: Die freundliche und einladende Atmosphäre, das sehr sympathische Servicepersonal und die gute Auswahl und Qualität der Speisen überzeugen durch und durch. Ein Besuch kann jedenfalls empfohlen werden.

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