Gemeinden als "Grenzgänger"

Nicht nur europaweit wird kooperiert: Die Gemeinden der Region setzen auf Städtepartnerschaften. | Foto: Sebastian Lux  / pixelio.de
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GRAZ-UMGEBUNG NORD. Die Zeit der Gemeindeverschmelzungen ist angebrochen. Allerdings fürchten viele Ortschefs den Verlust von Kultur und Tradition der einzelnen Gemeinden durch Zwangsehen. Städtepartnerschaften versuchen diese Werte aufrecht zu erhalten und auszutauschen, und zwar über die Landesgrenzen hinweg. Insbesondere in Semriach wird der kulturelle Austausch mit ausländischen Gemeinden großgeschrieben: Die Gemeinde ist Partner des ungarischen Bóly und der italienischen Fauglia. "Anfangs gab es mit Boly sogar wirtschaftliche Kontakte und Kooperationen zwischen den Schulen. Mittlerweile ist der Kontakt aber leider etwas abgeflaut", erklärt Florian Hirsch, Semriachs "Vize".

Impulsgeber Feuerwehr

Positiv steht auch Frohnleitens Bürgermeister, Johann Ussar, Ortspartnerschaften gegenüber: "Wir haben seit 1996 eine Kooperation mit Schnaittach." Anfangs gab es nur Kontakt zwischen den Feuerwehren von Frohnleiten und der bayerischen 8000-Einwohner-Gemeinde, dies änderte sich allerdings rasch: Gegenseitige Besuche zwischen den Orten sind seitdem Fixpunkte im Gemeindeleben.
Historischen Hintergrund hat die Partnerschaft zwischen Eisbach und dem deutschen Ebrach. "Der Legende nach sind zwölf Mönche 1803 von Ebrach nach Eisbach gekommen, um hier das Stift Rein zu gründen", weiß Wolfgang Lagger, Bürgermeister von Eisbach. 1977 kam es zur Kooperation. "Seitdem haben sich die Beziehungen zwischen den Menschen der beiden Orte vertieft", schätzt Lagger die Partnerschaft.

In die Ferne schweifen?

Ganz nach dem Motto "Warum denn in die Ferne schweifen? Das Gute liegt doch so nah" agiert Stattegg. "Wir haben keine Partnerschaft", erklärt Bürgermeister Karl Zimmermann. Touristisch und kulturell gebe es zwar Vorteile, aber: "Wir sind keine Tourismusgemeinde. Außerdem kümmere ich mich lieber um heimische Angelegenheiten."
Ins selbe Horn stößt Übelbachs Bürgermeister Markus Windisch: "Es reicht nicht, den Namen einer anderen Gemeinde auf die Ortstafel zu schreiben. So etwas braucht Zeit und Energie. Diese setze ich zurzeit lieber für wichtigere Themen in der Gemeinde ein."
Christoph Sammer

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