In dieser Stadt will jeder gern wohnen: Businesslunch mit Immobilienentwickler Georg Poppmeier

Beim Brunch im Barista's am Tummelplatz sprachen WOCHE-Redakteur C. Hofer (l.) und G. Poppmeier über die Grazer Immobilienlandschaft. | Foto: Foto Jörgler
2Bilder
  • Beim Brunch im Barista's am Tummelplatz sprachen WOCHE-Redakteur C. Hofer (l.) und G. Poppmeier über die Grazer Immobilienlandschaft.
  • Foto: Foto Jörgler
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Graz boomt: Jahr für Jahr zieht es Tausende in die Murmetropole, zum Arbeiten, Studieren und Leben. Dementsprechend muss viel gebaut werden. Welches Potenzial Graz noch hat, wo spannende Projekte entstehen und was sich aktuell auf dem Markt tut, hat die WOCHE mit Immobilienentwickler Georg Poppmeier erörtert.

WOCHE: Aktuell entwickeln Sie in der Waltendorfer Hauptstraße ein Immobilienprojekt mit. Was soll da genau entstehen?

Georg Poppmeier: Geplant ist ein neues regionales Zentrum für die Bewohner, das es in Waltendorf in dieser Form noch nicht gegeben hat. Neben dem Wohnraum kommen auch Geschäfte dazu. Im Zuge dieses großen Projektes entwickle ich auf der gegenüberliegenden Seite Wohnungen sowie Büro- und Geschäftsflächen. 

Werden derartig große Projekte den Bezirk verändern?
Absolut. Parallel mit dem geschaffenen Wohnraum erfolgen auch straßenbauliche Veränderungen. Die Straße wird verbreitert, dazu kommt eine Links-Abbiegespur in die Doktor-Robert-Graf-Straße. Nachdem in Graz die Straßen von außen nach innen verstopft werden, hilft diese Entflechtung.

Zum Schulstart war die Straßenbaustelle, wie ursprünglich geplant, aber nicht beendet ...
Leider hat sich alles verzögert. Jetzt geht aber alles sehr schnell, ich hoffe, dass bis Ende September das Gröbste erledigt ist. Es geht ja vorrangig um die Kinder, sie sollen sicher die Schule in Waltendorf erreichen können.

In welchen Grazer Gegenden entwickeln Sie derzeit noch Immobilienprojekte?
In Liebenau sind wir dabei, ein Objekt, das im Endausbau 70 Wohnungen, Geschäfte und Gastronomie beherbergen soll, zu entwickeln. Zehn Jahre wurde an der Idee gearbeitet, die Stadtplanung war da sehr stark eingebunden.

Für welche Zielgruppe wird da gebaut?
Die Ausrichtung geht in Richtung leistbares Wohnen. Zwei Drittel der Einheiten werden daher rund 30 bis 35 Quadratmeter groß sein.

Sind diese Wohngrößen die Zukunft?
Die Größen ergeben sich aus zwei wesentlichen Parametern: Der Leistbarkeit und der Familienstruktur von heute. Nachdem es immer mehr Singlehaushalte und Alleinerzieher gibt, ist es nur logisch, dass sich viele Menschen keine riesige Wohnung mehr leisten können. Deshalb wird auch kleinteiliger gebaut.

Gibt es andere Wohntrends, die heute zu beobachten sind?
Was definitiv auffällig ist: Die Leute verzichten heute lieber auf ein paar Quadratmeter Wohnbereich, wenn es dafür einen Balkon in brauchbarer Größe gibt. Diesem Wunsch wird baulich zumeist Rechnung getragen. In Bezug auf Autoabstellplätze hat sich auch einiges verändert.

Inwiefern?
Früher waren pro Wohnungen zwei Stellplätze vorgeschrieben, heute liegt dieser Wert bei 0,7. Vor allem in urbanen Bereichen, wo der Anschluss an das Öffi-Netz gegeben ist, macht diese Entwicklung auch Sinn. Ich plane beispielsweise, ein Projekt in der Münzgrabenstraße, in unmittelbarer Nähe zur Technische Universität, zu entwickeln. Das wird eine Kombination aus Assanierung und privatfinanziertem Bau mit 60 Wohnen, für Anleger und natürlich für Studenten. Die brauchen in dieser Gegend kein Auto.

Wohin wird sich Graz entwickeln?
Es ist auf jeden Fall klar, dass der Zuzug anhalten wird. Dementsprechend muss auch gebaut werden. Viele große Immobilien-Umschlagsplätze gibt es in Österreich ja nicht, insofern wird sich weiter sehr viel tun. Wichtig ist aber, dass man auch in Zukunft nicht vergisst, leistbaren Wohnraum zu schaffen.

Das ist Georg Poppmeier


Geboren am 4. Juli 1969 in Graz
Georg Poppmeier ist der Sohn von Friedrich Poppmeier, der das Handelsunternehmen Spar mitbegründet hat.
Nach der schulischen Laufbahn ging er zunächst nach Krems, um sich im Studium mit den Themen Restaurierung und Stadterneuerung auseinanderzusetzen.
Später zog es ihn in die weite Welt. "Ich bin damals viel gereist, habe viel gesehen."
In dieser Zeit ist Poppmeier auch sehr viel gesegelt. "Ich habe auch Regatten und Rallyes bestritten, es war eine tolle Zeit."
Vor rund 20 Jahren hat er damit begonnen, Immobilien zu erwerben und sie aus- und umzubauen.
Sein erstes größeres Projekt mit 32 Wohnungen hat er in weiterer Folge in Gleisdorf entwickelt.
Poppmeier verließ Graz dann, um in den Immobilien-Handel in Wien einzusteigen.
Es folgten aber auch weitere Projekte, unter anderem ein Apparthotel in Schladming, sowie Objekte in Kärnten.
Im Gegensatz zu seinen Brüdern ist er aber wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt. "Mir gefällt die Stadt einfach. Es gibt hier alles, was man zum Leben braucht."
Seine große Leidenschaft ist heute noch die Jagd. Vorzugsweise ist er in der Obersteiermark, unter anderem in den Murtaler Wäldern, unterwegs. 

Infos zu Georg Poppmeiers Projekten

Georg Poppmeier ist an mehreren Firmen beteiligt, die oft nach den jeweiligen Immobilienentwicklungsprojekten benannt werden.
In der Branche aktiv ist er seit rund 20 Jahren, als er erste Immobilien erworben und in weiterer Folge aus- und umgebaut hat.
Aktuell ist er zum Beispiel Geschäftsführer der Townhouse Projektentwicklung GmbH, die ein Objekt in Waltendorf, gegenüber der Kotzbeck-Gründe, entwickelt.
In Schladming hat er das Apparthotel Alpenrock mitentwickelt.
In Kärnten ist er an einem Objekt am Faaker See beteiligt.
Auch in seiner Geburtsstadt gibt es weitere Projekte: So wird in Liebenau ein neues Gebäude mit 70 Wohnungen entstehen, während in der Münzgrabenstraße, unweit der TU, das Projekt Koralmblick 137 aus der Taufe gehoben werden soll. Dabei soll es sich um Wohnraum für Anleger wie auch für Studenten handeln. 

Gast & Wirtschaft: Barista's Tummelplatz

Adresse: Tummelplatz 6, 8010 Graz
Web: http://www.baristas.at/
Telefon: 0316/22 88 69
E-Mail: tummelplatz@baristas.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von sieben bis 22 Uhr, Samstag von acht bis 24 Uhr, Sonn- und Feiertag von neun bis 23 Uhr
Beschreibung: Die Barista's-Filialen sind aus Graz mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Stephan Pensold versucht Jahr für Jahr, sein Imperium weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt auf hochqualitativem Kaffee, Tee, einer breiten Frühstücksauswahl und vielem mehr.
Das Essen: Redakteur Christoph Hofer wählte den Lachsteller mit Toastscheiben, Georg Poppmeier entschied sich für ein Jogurt mit Beerenkompott und einer Portion Müsli. Dazu wurde frisch gepresster Orangensaft sowie ein Espresso gereicht.
Die WOCHE meint: Bei spätsommerlichen Temperaturen im kleinen, aber feinen Gastgarten am Tummeplatz sitzen: Es gibt wahrlich Schlimmeres. Dazu mundeten das Essen und die Getränke vorzüglich.

Beim Brunch im Barista's am Tummelplatz sprachen WOCHE-Redakteur C. Hofer (l.) und G. Poppmeier über die Grazer Immobilienlandschaft. | Foto: Foto Jörgler
Die Jagd ist seine Leidenschaft: Georg Poppmeier | Foto: Foto Jörgler
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.