Kommen Sie zu Wuthe, Ihr Auto ist schon da ...
365 Tage, 24 Stunden. Marktlücken und Fleiß verhalfen Franz Wuthe zu seinem Erfolg.
Der Abschleppdienst der Stadt Graz liegt seit 2004 fest in den Händen von Franz Wuthe. Knapp 2.000 Falschparker pro Jahr werden abgeschleppt und müssen ihr Fahrzeug um rund 185 Euro auslösen. „Wir sind aber der günstigste Abschleppdienst Österreichs“, merkt der Unternehmer an. Anwälte, Spitzensportler oder Polizeiinspektoren – auch sie wurden abgeschleppt und konnten sich nicht aus der Affäre ziehen.
Nur der Böse zu sein, dagegen wehrt sich der 66-jährige Unternehmer allerdings, denn er kümmert sich ebenso um Pannen- und Unfallfahrzeuge. Auf dem Firmengelände in der Triesterstraße stehen riesige Kranwägen, die bei Unfällen von Lkw oder Reisebussen zum Einsatz kommen.
Einseitig? Keineswegs!
Zum Firmenimperium zählt auch die Kfz-Werkstätte, in der Autos wieder flott gemacht werden. Unter die Dienstleistungen von ATSW (24 Stunden Allround-Top-Service-Wuthe) fallen beispielsweise ebenfalls Vermittlung von Professionisten bei Wasserrohrbrüchen an Wochenenden. Der jüngste Zweig des Unternehmens betrifft die Verwertungsbörse. Waren von Wohnungsräumungen und Konkursen lagern am Gelände und können käuflich erworben werden.
Von Anfang an, ein Leben lang
Universalist Franz Wuthe begann seine Karriere mit einer Kfz-Techniker-Lehre, ehe er Jahre später den Betriebsstandort Triesterstraße entwickelte.
Derzeit sind 22 Mitarbeiter bei Wuthe beschäftigt. „Ich bin Kleinunternehmer. Ich bin nur 1 Meter 65 groß“, scherzt der Firmenboss. „Ich bin kein Mateschitz oder Stronach. Aber ich habe das im Kleinen geschafft, was die im Großen gemacht haben. Ich habe nichts geerbt, bei null angefangen.“ Bestgehütetes Geheimnis bleiben aber die Umsatzzahlen der Firma.
Allerlei Geschichten weiß der Unternehmer zu erzählen, wie die Befreiung eines Kindes, das sich am 24. Dezember um 19 Uhr im Klo einsperrte, oder ein herumirrender Betrunkener am Firmengelände, der im Auto schlief und irrtümlicherweise mit dem Fahrzeug mitabgeschleppt wurde.
Als Unternehmer zeigt Wuthe immer wieder Herz für Notleidende und erweist sich als großzügiger Spender. Verständnis für die Jugend hat er auch. Seit Jahrzehnten dürfen „lärmende“ Musikbands in einem Nebenhaus proben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.