LKW: 53 Prozent mehr Insolvenzen

Für die Frächter läuft es derzeit alles andere als optimal.	Foto: KK
  • Für die Frächter läuft es derzeit alles andere als optimal. Foto: KK
  • hochgeladen von Beate Mosing

In der Frächterbranche ist die Situation mehr als angespannt. Insolvenzen sind stark angestiegen.

Erst die Wirtschaftskrise und nun die horrenden Treibstoffpreise – die Fachgruppe des Güterbeförderungsgewerbes hat schwer zu kämpfen. Der gegenwärtige aktive Mitgliederstand ist weiter im Sinken und befindet sich bereits auf dem Niveau des Jahres 2002. Besonders dramatisch präsentiert sich die Situation der Branche in der Steiermark allerdings bei der Zahl der Konkurse: Die Zahl der Insolvenzen stieg von 2007 bis 2010 um 53 Prozent an. Zusätzlich geht die Zahl der Neugründungen in der Branche nach unten. Vor zwei Jahren gab es in der Steiermark noch weit mehr als doppelt so viele Gründer wie zuletzt.
Auch die Erwartungen bezüglich des Auftragsstandes in sechs Monaten fallen wesentlich schlechter aus als zuletzt, hat das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung erhoben.
Die Treibstoffpreise bereiten Fachgruppenobmann Albert Moder großes Kopfzerbrechen: „Momentan gehen die Gewinne, sofern es überhaupt welche gibt, nur zur Abdeckung der täglichen Kosten drauf. Wir bekommen nicht das, was wir müssten. Eigentlich müssten wir unsere Preise ständig erhöhen. Das ist unmöglich.“
Grund zur Sorge sei sicher auch der massive Sparkurs in unserem Bundesland, der zu Einsparungen im Baustellenbereich führe, betont Oliver Käfer, Geschäftsführer der Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe. Da würden natürlich auch viele LKW nicht gebraucht.
Was sind die weiteren großen Probleme für die Frächter? „Bei uns steigen die Treibstoffpreise immer weiter und im Fernverkehr dominieren die ausländischen Unternehmen, die zu viel günstigeren Preisen fahren. Die Lenkzeitenbeschränkung ist außerdem ein sehr starres System, das die Fahrer in enormen Stress bringt. Werden statt 45 nur 40 Minuten Pause gemacht, weil etwa eine Anlieferung ebenfalls nur in einem gewissen Zeitfenster erlaubt ist, ist das sofort nachvollziehbar und Strafen für Unternehmer und Fahrer drohen.“
Mit November kommt noch eine Keule auf die Frächter zu: Durch das Verkehrsregister der EU droht ein Entzug der Konzession, wenn man bereits mehrere Strafen kassiert hat.

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