Macher, Meister und „Erfinder“

Gutes Essen, nette Atmosphäre, toller Abend: Bei Caroline Leben und dem Thomahan-Team blieben für Erich Handl (M) und Marcus Stoimaier keine Wünsche offen. | Foto: Martin Wiesner
  • Gutes Essen, nette Atmosphäre, toller Abend: Bei Caroline Leben und dem Thomahan-Team blieben für Erich Handl (M) und Marcus Stoimaier keine Wünsche offen.
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Ob Kindergeburtstag, Meisterfeier, Pensionisten-Runde oder Promi-Treff – eine Handl-Torte ist immer dabei. In seinem Stammlokal, dem Thomahan in Friesach, plauderte Firmenchef Erich Handl in unserem „Business-Lunch“ über Zukunftspläne, Ideen und dem „Konditor-Sterben“ in der Landeshauptstadt.

WOCHE: Gratkorn, Graz, Kapfenberg – wo eröffnen Sie Ihren nächsten Standort?

Erich Handl: Wir haben uns gerade eine einjährige Regenerationsphase verordnet. Jetzt wollen wir einmal unsere Kunden mit der Qualität zufrieden stellen, die sie von uns gewohnt sind. Darum ist eben erst einmal Schluss mit Expandieren.

Sie führen den Betrieb gemeinsam mit Ihrer Frau – dazu helfen auch Ihre Eltern mit. Wie schwierig ist es da, den Beruf aus dem privaten Alltag herauszuhalten?

Ich muss sagen, so wie es bei uns läuft, gibt es wahrscheinlich nicht viele Betriebe in der Steiermark. Wir arbeiten wirklich miteinander, hören dem anderen zu und gehen auch aufeinander zu – anders hast du auch keine Chance. In der Partnerschaft ist es natürlich nicht immer leicht. Da haben wir die stille Vereinbarung, dass wir daheim nicht über die Firma reden.

Sie gelten als Erfinder der Steiermark-Tore, wie kommt man auf so eine Idee?

Das war gerade als ich Innungsmeister geworden bin – da habe ich mir gedacht, irgendwas musst du machen, weil was die Vorgängen getan haben, nämlich nix, das will ich nicht. Mit Gregor Regner haben wir dann überlegt – es gibt eine Sachertorte, eine Linzer Tore, aber für die Steiermark gibt’s nichts. So ist das Schritt für Schritt entstanden.

Sie haben es angesprochen, Sie sind auch Innungsmeister der steirischen Konditoren – mit welchen Problemen haben Sie da zur Zeit zu kämpfen?

Da ist zum einen die Backmittelindustrie, die immer stärker wird und viele Kollegen dazu verleitet, diesen bequemen Weg zu gehen. Und dadurch geht natürlich viel Eigenständigkeit verloren. Außerdem springt vor allem die Jugend auf die Werbeindustrie von Starbucks, McCafe und Co. auf. Die wissen gar nicht mehr, wie natürliche Lebensmittel schmecken. Wenn die eine Erdbeerschnitte vom McDonalds essen und eine von uns, sagen die, dass unsere nach nichts schmeckt – weil bei uns eben keine künstlichen Aromastoffe und Konservierungsstoffe drin sind.

Zum Abschluss noch einmal zu einer Zukunftsfrage – viele Grazer würden sich über eine große Konditorei von Ihnen freuen ...

Schwierig. In der Innenstadt ist die Miete für eine Konditorei eigentlich unleistbar – 6.000 Euro für 60 Quadratmeter pro Monat kannst du nie erwirtschaften. Darum haben wir auch dieses Konditorsterben in Graz. Das ist eigentlich ein Wahnsin – da nennt man sich Genusshauptstadt und du hast nicht einmal eine einzige Konditorei in der Innenstadt.

Erich Handl, kurz und bündig:

Geboren am 21. Juli 1978 in Graz.
Lebt mit Frau und seinen beiden Kindern (Tochter Lisa ist 14, Sohnemann Christoph 11) in Gratkorn.
Komplettiert wird die Familie von einem Hund und drei Katzen.
Ist bei Schoko-Pionier Josef Zotter in die Lehre gegangen.
Wollte eigentlich immer Fernseh-Techniker werden. Als die Eltern dann aber die Konditorei eröffnet haben, "sind die Würfel gefallen".
Als Hobby gibt er gutes Essen und Trinken an – "ich bin ein echter Genussmensch, wie man so schön sagt".
Seinen Traumurlaub in Miami wird er sich bald erfüllen. "Lisa wird nämlich ein Auslandssemester in den USA machen und dann werden wir sie einfach alle besuchen."
Eine zweite Heimat hat er in Italien gefunden. So oft wie möglich, geht’s ins Apartment nach Lignano.
Sein Ziel ist es "den Betrieb so weit zu bringen, dass er praktisch von alleine läuft und ich wieder Dinge selbst machen kann, wieder in der Backstube probieren kann."
Glaubt selbst, dass er ein angenehmer Chef ist, der seinen 22 Mitarbeitern viele Freiheiten einräumt.

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