Müll war gestern - heute spricht man von Ressourcen

„Der Abfall ist endlich aus dem Schmuddeleck herausgekommen", sagt Produktdesigner Gerhard Heufler. Das liegt einerseits daran, dass Unternehmen wie die steirische Firma Komptech für ihre Maschinen zur Abfallbehandlung Designpreise einheimsen konnten. Durch das ansprechende und ergonomisch vorteilhafte Design könne, so Heufler, auch der Wert des Abfalls vermittelt werden. Andererseits denkt man heute bereits in der Produktgestaltung immer mehr an den Abfall, der quasi "wegfallen" soll.
Konkret heißt das Konzept hinter dem Gedanken "Cradle To Cradle" (also "von der Wiege in die Wiege", dass neue Produkte so konzipiert werden, dass kein Abfall mehr anfällt. Es sollen hingegen Kreisläufe entstehen, die keine Endprodukte sondern immer wieder Neues hervorbringen. Ziel des Designs sei zum Beispiel, "möglichst wenig verschiedene Materialien zu verwenden, um eine leichte Trennbarkeit zu gewährleisten", erklärt Heufler, der auch Leiter des Studiengangs Industrial Design an der FH Joanneum ist.

Innovative Abfallwirtschaft

Emissionen, Energieverbrauch und Entsorgung sind in der Gestaltung des Produktes ein Thema. Gleichzeitig muss der "Müll" mit dem notwendigen Know-how behandelt werden und hier ist man in der steirischen Industrie am Puls der Zeit. Daniela Müller-Mezin, die Obfrau der Fachgruppe Abfall- und Abwasserwirtschaft in der WKO Steiermark, erläutert: „Unter den steirischen Abfallverwertern sind internationale Marktführer in der Umwelttechnologie, etwa für Glasrecycling oder Kompostierung. Die Unternehmen haben in den letzten zehn Jahren 180 Millionen Euro in innovative Technologien investiert und arbeiten heute beispielsweise mit Maschinen im Glasrecycling, die 16 Millionen verschiedene Farben erkennen.“

Designpreis für Kompostwender

Den höchsten amerikanischen Designpreis in Gold, den "Industrial Design Excellence Award" haben Komptech und Gerhard Heufler übrigens für das innovative Design der Kompostwendemaschine Topturn X53 erhalten.