TU-Studie legt nahe
Regulierung von Klimaanlagen notwendig

- Eine Studie der TU Graz legt nahe, dass der Einsatz von Klimaanlagen durch klimafreundliche Alternativen ersetzt werden sollte.
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Klimaanlagen sind Umweltsünder – sie fressen Strom, geben warme Luft in die Umgebung ab und sind darüber hinaus häufig mit schädlichen Treibhausgasen befüllt. Weil die Nachfrage nach Klimaanlagen vielerorts zunimmt, legt eine Studie der TU Graz jetzt nahe, dass der Einsatz von Klimaanlagen vor allem im öffentlichen Raum überdacht werden müsse beziehungsweise klimafreundliche Alternativen herangezogen werden sollten.
GRAZ. Heiß begehrt: Waren in Österreich 2004 rund 40.000 Haushalte mit einer Klimaanlage ausgestattet, waren es zuletzt laut Statistik Austria über 210.000 Geräte – Tendenz stark steigend. Mit drastischen Folgen für den Energieverbrauch: Laut internationaler Energieagentur verbrauchen Kühlanlagen und Ventilatoren schon heute rund ein Zehntel des weltweiten Stromverbrauchs. In Ballungszentren kommt der Umstand hinzu, dass Klimageräte warme Luft in die Umgebung abgeben und so etwa auch in Graz den Stadtkern noch weiter aufheizen.

- Klimaanlagen sind Umweltsünder – sie fressen Strom, geben warme Luft in die Umgebung ab und sind darüber hinaus häufig mit schädlichen Treibhausgasen befüllt.
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Klimafreundliche Lösungen
Den Einsatz von Klimaanlagen angesichts dieser Tatsachen vor allem im öffentlichen Raum zu überdenken und gleichzeitig ein Bewusstsein für klimafreundliche Alternativen zu schaffen, lautet daher der Appell des Grazer Unternehmens "Woundwo". Nicht ganz uneigennützig: Der Sonnenschutz-Hersteller mit Sitz in Straßgang bietet moderne Sonnenschutzlösungen in Form von Markisen, Rollläden, Raffstores, Jalousien und Fensterläden.
"Angesichts der aktuellen Klimaentwicklung müssen wir uns zum einen die Frage stellen, ob es tatsächlich erforderlich ist, Einkaufszentren und andere Räumlichkeiten im Hochsommer etwa auf unter 20 Grad zu kühlen. Zum anderen brauchen wir Bewusstsein dafür, dass es eine Reihe von klimafreundlichen Maßnahmen gibt, mit denen ähnlich kühlende Effekte wie mit Klimaanlagen zu erzielen sind“, betonen die Woundwo-Geschäftsführer Wolfgang Kuss und Alexander Foki.

- Fordern den Einsatz klimafreundlicher Alternativen zur Kühlung: Woundwo-Geschäftsführer Wolfgang Kuss und Alexander Foki.
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TU-Forschung stützt Sonnenschutz-Konzepte
Dass mit umweltfreundlichen Sonnenschutz-Konzepten effektive Lösungen zu Kühlung geschaffen werden können, zeigt Woundwo jetzt anhand einer gemeinsamen Forschung mit der Technischen Universität Graz: So lässt sich etwa zeigen, dass eine smarte Beschattung mit geschlossenen Lamellen die Temperatur in einem Wohnzimmer mit einer südseitigen Verglasung um satte neun Grad Celsius reduzieren kann.
Die Untersuchung verdeutlicht zudem auch Einsparungspotenziale im Winter für öffentliche Gebäude: Gemeinderatssäle, Volksschulen und öffentliche Einrichtungen könnten demnach mithilfe von Sonnenschutzlösungen bis zu 40 Prozent Energie sparen. Paradox: Ausgerechnet eine gut geplante und richtig genutzte Beschattung könne "während der kalten Jahreszeit einen wesentlich Beitrag zur Deckung des Heizenergiebedarfs beitragen“, heben die Woundwo-Geschäftsführer hervor. So kann – etwas vereinfacht – eine äußere Beschattung als zusätzliche Wärmedämmung, quasi als thermische Barriere, vor Fenstern oder Glasoberflächen dienen, um den Wärmeabtransport zu verhindern.

- Schon einfache Sonnenschutzlösungen reduzieren die Temperatur im Innenraum maßgeblich – zeigen Studien der TU Graz.
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Zielgerichtete Beschattung
Angesichts dieser Forschungsergebnisse will Woundwo nun in Form einer Petition für klimafreundliche Maßnahmen zur Kühlung von insbesondere öffentlichen Gebäuden eintreten. Das Ziel: "Der Einsatz von Klimaanlagen soll in einem ersten Schritt grundsätzlich überdacht werden. Auch zielgerichtete Förderungen für smarte, umweltfreundliche Beschattungslösungen würden dabei helfen, den energieintensiven Einsatz von Klimaanlagen zu reduzieren“, so Geschäftsführer Foki.
Denn: "Mit entsprechender Architektur, einem smarten Baukonzept, vernünftiger Isolierung und eben zielgerichteteter innen- und außenliegender Beschattung kann die Temperatur maßgeblich reduziert werden", so der Woundwo-Geschäftsführer. In diesem Zusammenhang warnt er auch vor großen Fensterflächen, da diese zu Hitzepole avancieren würden. Fassaden- und Dachbegrünungen könnten hingegen wesentlich zur Kühlung von Gebäuden beitragen.
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