Und die nächste Generation kann kommen

Tolle Atmosphäre, tolles Essen: Bei Stephan Reichard im „nullneun“ blieben für Philipp Gady (l.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier keine Wünsche offen. | Foto: Oiver Wolf
  • Tolle Atmosphäre, tolles Essen: Bei Stephan Reichard im „nullneun“ blieben für Philipp Gady (l.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier keine Wünsche offen.
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Benzin hat er wohl im Blut und das Unternehmertum war ihm wortwörtlich in die Wiege gelegt. Mit 25 Jahren übernahm Philipp Gady eines der traditionsreichsten steirischen Autohäuser. Jetzt ist der Grazer nicht einmal 30 und dabei, die Unternehmensgruppe fit für die nächsten Generationen zu machen – was er darunter versteht und noch viel mehr erzählte der promovierte Jurist bei unserem Business-Lunch.

WOCHE: Herr Gady, Sie haben in einem Interview einmal gesagt, dass Sie das Unternehmen in die nächste Generation führen wollen – was meinen Sie damit konkret?

Ich hoffe natürlich, dass es irgendwann eine nächste Generation geben wird (lacht). Aber im Ernst: Durch den letzten Wachstumsschub hat sich unser Unternehmensbereich vergrößert. Wir haben Gady-Automobile mit den Marken BMW, Mini und Toyota – unsere Stammsparte, die Landmaschinen und jetzt eben auch Salis & Braunstein mit der Marke Opel. Dadurch hat es einige Umstrukturierungen gegeben, die notwendig waren. Mein Ziel ist es ja nicht, das Unternehmen in zehn Jahren zu verkaufen – sondern natürlich, es weiterzuführen. Und da wäre es natürlich am besten, wenn alles in der Familie bleiben würde – womit wir wieder beim Beginn meiner Antwort wären ...

Was sind jetzt die nächsten Herausforderungen, denen Sie sich mit Ihrem Unternehmen stellen müssen?

Die größte Herausforderung ist die tägliche – alle Kunden, die unsere Betriebe besuchen, müssen zufriedengestellt werden. Kein Kunde ist gleich wie der andere und wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Und dann ist es natürlich so, dass sich heute unser Geschäftsbereich so schnell ändert, dass sich etwa ein Konzept, das du vor drei Jahren gehabt hast, schon wieder überholt hat.

Wie Sie gerade angesprochen haben, kaum eine Branche ist so schnelllebig wie jene der Automobile – sagen Sie uns, wohin wird die Reise gehen?

Es wird sicher bald noch effizientere Antriebe geben. Dazu werden Elektro- und Hybridfahrzeuge in naher Zukunft ihren fixen Platz am Automarkt haben. Einher gehen muss das natürlich mit der nötigen Infrastruktur – es muss etwa einfach möglich sein, die Strecke Graz – Wien elektrisch zu schaffen, dazu fehlen momentan aber noch die Ladestationen. Die Stadt Graz ist da aber schon der Vorreiter in Österreich – wir haben schon fast ein geschlossenes Netz an Ladestationen.

Anderes Thema: Wie muss man sich eigentlich die Entscheidungsfindung in einem so traditionsreichen Unternehmen wie Gady vorstellen?

Die großen Entscheidungen werden natürlich mit den Eltern abgesprochen – das ist dann ein Ideenaustausch auf Augenhöhe, wie es so schön heißt. Wichtige operative Entscheidungen werden mit unseren langjährigen Führungskräften abgeklärt.

Aber bekanntlich ist es nicht immer einfach, in einem Familienunternehmen Änderungen durchzusetzen?

Die großen Umstrukturierungen haben wir jetzt ja hinter uns. Und ich kann mit Stolz sagen, dass alle Familienmitglieder zufriedengestellt wurden – alles verlief friktionsfrei. Das war wahrscheinlich unser größter Erfolg in der jüngeren Vergangenheit.

Sie sind ein echter Grazer – wie zufrieden sind Sie eigentlich mit Ihrer Heimatstadt?

Graz ist eine Stadt mit einer unglaublich hohen Lebensqualität. Der Mix aus Moderne und Tradition ist für mich fast unschlagbar. Ich fühle mich in Graz wirklich rundum wohl.

Steckbrief:

Geboren: 23. März 1984 in Graz
Hat am Bischöflichen Gymnasium maturiert.
Ist in einer glücklichen Beziehung mit Freundin Nadina (gebürtige Schweizerin und Juristin in Graz) und in Familientradition WKO-Obmann des Landesgremiums Steiermark des Handels mit Maschinen, Computersystemen, technischem und industriellem Bedarf.
Wollte eigentlich Unternehmer oder Anwalt werden.
Hobbys: Sport (Golf, Skifahren) und der Verein der Oberlandler Graz.
Lacht am liebsten über sich selbst. „Spaß an der Arbeit bedeutet Spaß am Leben“.
Mag nicht: Unzufriedene Menschen, die das lautstark kundtun, aber nichts daran ändern wollen.
Am Nachtkastl liegt eine Zeitschrift „und ein Kreuz, das ich noch nicht aufgehängt habe“.

Die Gady-Gruppe:

Mitarbeiter: 250 (Gady), 50 (Salis & Braunstein)
Gegründet: 1936
Geschäftsführer: Philipp Gady
Standorte: Lebring (Zentrale), Deutsch-Goritz, Bad Waltersdorf, Lafnitz, BMW Graz-Liebenau, BMW Graz-Wiener Straße, Krieglach, Klagenfurt, Fehring, Salis & Braunstein Graz, Salis & Braunstein Leibnitz

Hier finden Sie einen Überblick über unsere bisherigen Business-Lunchs in Graz.

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