Business-Lunch mit "Ankünder"
Werbepionier seit einem Jahrhundert

Dieter Weber und Bernd Schönegger beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer und Amouro-Restaurantleiter Niki. | Foto: Brand Images
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  • Dieter Weber und Bernd Schönegger beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer und Amouro-Restaurantleiter Niki.
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Vom lokalen Plakatwerber zu einem international tätigen Player im Werbegeschäft hat sich der "Ankünder" im Laufe seiner nunmehr 100-jährigen Geschichte entwickelt. Die Geschäftsführer im Interview über den dafür notwendigen Innovationsgeist.

GRAZ. Üblicherweise bietet der "Ankünder" seinen Kundinnen und Kunden die große Bühne, heuer macht das Außenwerbeunternehmen eine Ausnahme und lässt eine grüne Ankünder-Straßenbahn durch Graz fahren – und das aus würdigem Grund: Sein 100-jähriges Bestehen feiert der steirische Werbepionier im Jahr 2024. 

Darüber, wie sich der Ankünder im Laufe seiner langen Geschichte von einem lokalen Plakatwerber zu einem international tätigen Player im Werbegeschäft entwickelte und welche Rolle Digitalisierung, Innovation und kluge Partnerschaften dabei haben, sprachen die Geschäftsführer Bernd Schönegger und Dieter Weber beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at in der "Bar Amouro" (siehe unten) in der Grazer Innenstadt.

Innovationsgeist hat den Ankünder schon immer vorangetrieben, erklären die Geschäftsführer im Interview. | Foto: Brand Images
  • Innovationsgeist hat den Ankünder schon immer vorangetrieben, erklären die Geschäftsführer im Interview.
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  • Wie hat Werbung 1924, zur Geburtsstunde vom Ankünder ausgesehen und wie wirbt man heute im öffentlichen Raum?

Bernd Schönegger: Der klassische erste Werbeträger im öffentlichen Raum war neben Hausmauern die Litfaßsäule. Die gibt es im Grunde ja heute noch, aber die Möglichkeiten sind natürlich stark erweitert. 
Dieter Weber: Heute ist der Ankünder nicht mehr reiner Plakatwerber, sondern wir sehen uns als Medienunternehmen. Wir haben verschiedene Plattformen, die auch digital bespielbar sind. Vor 20 Jahren hat man ein Plakat vielleicht einmal im Monat gewechselt, heute können wir, überspitzt gesagt, minütlich wechseln und dadurch situative Werbung ausspielen, zum Beispiel an das Wetter angepasst. Das digitale Business macht bei uns mittlerweile einen deutlich zweistelligen Prozentsatz aus.

"Die Transformation vom Plakat in Richtung digital hat voll eingesetzt."
Dieter Weber

  • Ist das Thema Digitalisierung auch für einen Außenwerber der große Trend?

Schönegger: Digitalisierung, Programmatic und alles was damit zusammenhängt. Wir werden messbarer: Alle unsere Standorte, nicht nur die digitalen, sind hinterlegt mit Frequenzmessungen, in die alle möglichen Metadaten einfließen. Die Datenwelt hat diesbezüglich in den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik aufgenommen und das findet auch bei uns statt.
Weber: Es spielt sich Datenmanagement extrem ab. Und auch das Thema künstliche Intelligenz wird in Zukunft eine ganz große Rolle in unserer Branche spielen. In anderen Ländern gibt es zum Beispiel schon digitale Werbeträger, die einen mit einer Kamera erkennen und so als möglichen Kunden einschätzen. 

  • Ist diese Entwicklung aus Ihrer Sicht wünschenswert? 

Schönegger: Ob das bei uns mit der Datenschutzgrundverordnung überhaupt möglich sein wird, ist fraglich. Ich bin froh, dass wir das derzeit in Österreich noch nicht beurteilen müssen. Man darf sich einer Entwicklung nicht verschließen, aber bei allem Innovationsgeist, den wir haben, bleibt klar, dass wir sehr sorgsam mit diesem Thema umgehen.

Die Ankünder-Chefs Dieter Weber und Bernd Schönegger. | Foto: Brand Images
  • Die Ankünder-Chefs Dieter Weber und Bernd Schönegger.
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  • Stichwort Innovationsgeist – wie hat sich die Unternehmensstruktur beim Ankünder über die Jahre verändert?

Weber: Bis zum Jahr 2013 waren wir ein rein steirisches Unternehmen. Mit einem wertgleichen Anteilstausch 2013 und noch einmal 2017 sind wir eine Partnerschaft mit dem Weltmarktführer JCDecaux eingegangen, der am österreichischen Marktführer Gewista beteiligt ist und mit dem der Ankünder bereits erfolgreich in Slowenien und Kroatien zusammengearbeitet hat. Eigentümer bei Ankünder ist seitdem zu 66,7 Prozent die Holding Graz und zu 33,3 Prozent JCDecaux beziehungsweise Gewista. 

  • Ist Ihr Kernmarkt trotzdem noch die Steiermark?

Schönegger: Definitiv. Ich fasse es so zusammen: Wir sind heute ein medialer regionaler Nahversorger mit nationalen Möglichkeiten und internationalem Knowhow. Wir sind absoluter Markführer im Süden Österreichs und von der Ertragskraft her die Nummer Zwei in ganz Österreich.
Weber: Wir gehen immer einen Schritt weiter. 2023 haben wir, wie es aussieht, das erfolgreichste Jahr in der 100-jährigen Geschichte des Ankünders geschrieben. Das ist nur dank unserer exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im guten Zusammenspiel mit der Eigentümerseite möglich. 

Die Ankünder-Chefs

Seit 2017 ist CEO und Unternehmenssprecher Bernd Schönegger beim "Ankünder", davor war der Jurist als Nationalratsabgeordneter und ÖVP-Geschäftsführer tätig. Für Dieter Weber ist 2024 auch ein Jubiläumsjahr: Seit 20 Jahren ist der Marketing-Experte in der Geschäftsführung beim "Ankünder", wo er unter anderem den Bereich Digitalisierung verantwortet. Ein fünftel der Strecke des Werbeunternehmens ist er also bereits mitgegangen. 

Für das Tagesmenü zahlt man bei der Bar Amouro 11,90 Euro. | Foto: MeinBezirk.at
  • Für das Tagesmenü zahlt man bei der Bar Amouro 11,90 Euro.
  • Foto: MeinBezirk.at
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Bar Amouro

  • Schmiedgasse 10-12, 8010 Graz
  • Tel: 0316 6960 60
  • Web: www.baramouro.at
  • Öffnungszeiten: Mo bis Fr 6.30-0 Uhr; Fr bis So 7-0 Uhr

Beschreibung: In der Bar Amouro trifft opulenter Chic levantinische Küche inmitten des Aiola Living Stores in prominenter Lage in der Schmiedgasse. Die Aiola-Handschrift zeigt sich in gepolsterten Wänden und Samtmöbeln. Außerdem lockt das Amouro mit "breakfast, lunch and dinner" – und dazwischen mit Kaffee und feinen Drinks, allen voran mit dem fruchtigen Wermut-Apéritif "Amouro".

Das sagt "MeinBezirk.at": Zum Business-Lunch mit "Ankünder" wurde drei Mal das Mittagsmenü gewählt – in dem Fall Süßkartoffel-Paprika Suppe und Quesadilla. Es blieben keine Wünsche offen.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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