Jung, europäisch, familiär – So tickt die steirische Jugend

Bei der Studien-Präsentation: Christian Ehetreiber (ARGE), Ursula Strohmayer (AK),  Landesrätin Ursula Lackner, Stadtrat Kurt Hohensinner, LSR-Präsidentin Elisabeth Meixner, WK-Vizepräsident Andreas Herz, Thomas Lederer-Hutsteiner (v.l.)
  • Bei der Studien-Präsentation: Christian Ehetreiber (ARGE), Ursula Strohmayer (AK), Landesrätin Ursula Lackner, Stadtrat Kurt Hohensinner, LSR-Präsidentin Elisabeth Meixner, WK-Vizepräsident Andreas Herz, Thomas Lederer-Hutsteiner (v.l.)
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Familie – das zentrale Thema für die steirischen Jugendlichen, so lautet das Resümee der heute präsentierten fünften steirischen Jugendstudie. Die Studie wird von Land Steiermark, Stadt Graz, Landesschulrat, Wirschaftskammer und Arbeiterkammer unterstützt.

Das Ranking: Familie und Freunde zählen

Insgesamt wurden an 49 steirischen Schulen aller Schultypen 2.257 Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren nach ihren Wertvorstellungen und ihrem Bild von Europa befragt. "Die steirische Jugend blickt weiterhin mit Zuversicht in die Zukunft", sagt Christian Ehetreiber, Obmann der Fachstelle "ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus" und einer der Studienautoren.
Das Jugendranking wird angeführt von dem Wert Familie mit 72,1%, gefolgt von den Themen Gesundheit (47,5%), Spaß haben (42,2%), Freundschaft (36,2%), Beruf und Bildung (34,7%) sowie Liebe und Ehrlichkeit mit jeweils 29%. "Familie steht bei allen Schülern aller Altersgruppen und Geschlechter ganz vorne", erklärt Studienautor Thomas Lederer-Hutsteiner.

Digitaler Neo-Biedermeier

Interessant scheint, dass beim Thema Mode Markenkleidung im Ranking ganz hinten liegt und auch 'Party und Ausgehen' (-9,9%) bei den Jungen nicht mehr so stark im Trend liegt. "Die steirischen Jugendlichen leben mehrheitlich weiterhin im pragmatischen High-Tech-Biedermaier mit sozialer Nahraumorientierung, vertreten prosoziale Werte und identifizieren sich mit Europa", so Ehetreiber. "Interessant ist, dass gerade in einer Welt, die immer globaler und digitalisierter wird, die Wurzeln zurück auf familiäre Werte gehen", meint Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner.
Dass soziale Werte hoch im Kurs bei den Jungen stehen, schätzen Arbeiterkammer und auch WKO. "Optimismus in die Zukunft und eine gewisse Ernsthaftigkeit, sichern den Wirtschaftsstandort Steiermark", sagt Ursula Strohmayer, Leiterin Bereich Bildung bei der AK. Und WK-Vizepräsident Andreas Herz fügt hinzu: "Die sogenannten 'Social Skills' werden am Arbeitsplatz auch immer wichtiger."

Positives Europabild der Jungen

Zu nimmt auch das Interesse an Umweltschutz und politischer Partizipation. In der letzten Studie 2014 bewerteten 29,9% der Jugendlichen 'wählen gehen' mit "sehr wichtig", 2017 sind es bereits 43,7%. (Die große WOCHE-Schülerdiskussion im Jänner in der Stadthalle zu den Graz-Wahlen konnte dieses Bild durchaus bestätigen, wo 900 Jugendliche mit den Spitzenkandidaten diskutierten).
Ebenso zugenommen haben die Themen Frieden, Fairness und Umweltschutz.
Außerdem empfinden sich Schüler aller Schultypen und Altersgruppen mehrheitlich als Europäer und nicht "nur" als Steirer oder Österreicher. "Wir haben heuer fünf Jahre Erasmus Plus gefeiert und betreiben in der Steiermark einen europäischen Austausch in höchstem Maße", freut sich Bildungslandesrätin Ursula Lackner über diese Entwicklung. "Diese allumfassende Studie bildet für uns definitiv einen Ausgangspunkt für weitere Jugendprojekte in Graz", meint auch Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Mädchen vs. Burschen

Für junge Frauen sind laut Studie die Werte "Familie, Gesundheit und Wohlbefinden, Ehrlichkeit, Liebe und Frieden" signifikant höher als bei den jungen Männern, diese wiederum "Sport, Spaß haben, technische Geräte und viel Geld verdienen" präferieren. "Das heißt nicht, dass die einen Werte für Frauen und die anderen für Männer nicht auch wichtig sind, aber es gibt nach wie vor diese Unterschiede in der Präferenz", sagt Lederer-Hutsteiner. Das Revival des Biedermaier scheint jedenfalls eine Conclusio aus der Studie, die nicht von ungefähr kommt.

Gleiche Chancen für alle

Die Befragten meinen überwiegend – zu 72 Prozent –, dass eine Chancengleichheit in Österreich, egal ob aus ärmeren Verhältnissen oder nicht, besteht. Dieser Wert liegt bei Personen mit Migrationshintergrund sogar noch höher bei 80 Prozent. "Diese Entwicklung sowie die positive Einstellung zu Europa und sozialen, familiären Werten bewerten wir als sehr positiv", so Ehetreiber.

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