Gemeinsam für Graz: So wird die Innenstadt stark

"Es geht nicht um groß oder klein. Unser Ziel ist es, gemeinsam etwas für die Stadt zu erreichen", erzählen Kastner & Öhler-Vorstand Martin Wäg und Erwin Sacher, ehemaliger Vorstand von WIN. Gemeinsam mit Frankowitsch-Geschäftsführer Stefan Heissenberger bilden sie den Vorstand des 2015 gegründeten Vereins "Gemeinschaftsaktion Grazer Innenstadt", der die Interessen der Innenstadtunternehmen vertritt. Mit der WOCHE sprachen sie über Aktionen, Pläne und Wünsche.

Anfahrbarkeit, Angebot, Ambiente: Diese drei A müssen laut Martin Wäg (l.) und Erwin Sacher in der Altstadt gegeben sein, wie sie WOCHE-Redakteurin Martina Maros im Café Freiblick erzählten. (Foto: geopho.com)

Wäg und Sacher über "So richtig echt" – Grazer Innenstadt: Wir sind der Überzeugung, dass wir gemeinsam stärker sind, als jeder Einzelne sein kann und wollen durch Gemeinschaftsaktionen zu einer positiven Weiterentwicklung der Stadt beitragen. Die historisch gewachsene Stadt ist mit keinem Einkaufscenter vergleichbar, sie hat ein besonderes Flair und bietet einen guten Unternehmensmix – diese Stärken wollen wir herausarbeiten und transportieren. Dabei setzen wir auch auf Kooperationen mit Kultur und Gastronomie.

... über bereits realisierte Projekte: Die Frequenzmessung ist einmalig in Österreich und eine besondere Leistung. Sie ist ein großer Vorteil für die Unternehmen, die anhand der Messungen Rückschlüsse für ihr Geschäft ziehen können. Die Muttertagsaktion, das Magazin und auch die lange Einkaufsnacht im September mit rund 400.000 Besuchern war ein voller Erfolg. Diese möchten wir als Fixpunkt zwei Mal im Jahr etablieren.

... über die Verkehrsanbindung: Alle Verkehrsteilnehmer sind gleich wichtig, daher müssen die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Die Erreichbarkeit mittels öffentlichen Verkehrs muss erhalten und ausgebaut werden. Es ist uns gelungen, die Politik davon zu überzeugen, dass es Initiativen wie die "Altstadtbim" braucht, die sehr gut angenommen wird. Die Stadt ist in puncto Parkplätze nicht so schlecht aufgestellt, aber die Tarife sind in einigen Garagen sehr hoch.

... über Wünsche an die Politik: Es braucht ein gut funktionierendes Verkehrsleitsystem. Es gibt genügend Parkraum, aber man muss auch wissen, wo dieser ist. Ein Orientierungssystem, das auch die Fußgänger mitumfasst, ist nötig. Wir sind in permanenten Gesprächen mit der Politik und arbeiten auch mit der Wirtschaftskammer und Graz Tourismus zusammen.

... über "Lex Seiersberg": Man hat den Eindruck, dass die Gesamtthematik Seiersberg unter dem Motto "Beton bricht Recht" segelt. Wir als Innenstadt sind nicht gegen Seiersberg, aber was irritiert, ist, dass vorhandene Gesetze nicht eingehalten werden.

... über Sonntagsöffnungszeiten: Es ist gesellschaftlich gut und vorteilhaft, einen Tag zu haben, der für Familie und Freizeit reserviert ist. An gewissen Tagen im Rahmen besonderer Events ist es vorstellbar, aber nicht regelmäßig – das würde auch Klein- und Mittelbetrieben schaden.

... über Graz: Graz ist authentisch, lebendig, besonders und nicht vergleichbar. Graz ist "so richtig echt".