Ivan Ganchev meint: "Für gute Grazer Straßenmusiker braucht’s einen Aufnahmetest!"

Ivan Ganchev wurde selbst auf den Grazer Straßen mit seiner Musik bekannt. | Foto: geopho.com
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"Die Forderung nach einer Art Fachjury für Straßenmusiker gibt es eigentlich schon seit 15 Jahren", meint Ivan Ganchev. Der gebürtige Bulgare hat seine musikalische Karriere selbst auf den Straßen der Murmetropole gestartet. In diesem Sinne möchte er auch allen Nachwuchsmusikern die Chance offenhalten, sich auf der Straße auszuprobieren und so Bekanntheit zu erlangen. Einen professionellen Aufnahmetest findet er aber angemessen.

Werbeträger Straße

"Das Beste für einen Musiker ist es, wenn ihn die Leute auf der Straße schon erkennen und sich um ihn scharen. Du hast mit der Straße eine Plattform, um dich gratis zu präsentieren." Ganz chaotisch sollte diese Plattform laut Ganchev aber auch nicht sein, denn nicht jeder Musikant ist auch eine Bereicherung für die Passanten.

Test oder nicht, das ist hier ist die Frage

"Es gibt ein paar Jungs in der Herrengasse, die unglaublich guten Jazz spielen, aber nicht alle auf der Straße haben die gleichen Fähigkeiten. Wenn es also einen Aufnahmetest für Straßenmusiker gibt, dann müsste er aus einer guten, qualifizierten Kommission bestehen", meint Ganchev. Diese könnte etwa aus Professoren der Kunsthochschule zusammengesetzt sein.

Fachkenntnisse sind gefragt

"Die Kompetenz der Jury ist wichtig, denn ansonsten steht nur die Sympathie im Vordergrund und es wird nach Lust und Laune entschieden – das sollte nicht der Sinn der Sache sein", so Ganchev. Die Kommission soll also gerecht, aber nicht zu streng sein. Und eventuell mit einem ehemaligen Straßenmusiker, wie es Ganchev selbst über zwölf Jahre hinweg war, besetzt sein. "Ich aber würde mich schwer mit einem ‚Nein‘ tun, da ich weiß, wie hart das Business sein kann", schmunzelt Ganchev. "Und ich weiß, dass man sich ein nettes Taschengeld als Straßenkünstler dazuverdienen kann." Gewisse Regelungen hält der Musiker für sinnvoll, doch ein Problem sieht er stets in Zusammenhang mit den Geschäftsleuten. "Viele regen sich nach wie vor auf, wenn vor ihren Geschäften wer spielt. Das verstehe ich nicht, dabei werden die Passanten so ja noch aufmerksamer auf das Geschäft."

Mehr Geld für Musik

Ein anderes Thema ist für Ganchev, der wohl aus seiner eigenen Geschichte heraus nie an einem Künstler vorbeigeht, ohne eine Münze in den Instrumentenkoffer zu werfen, die finanzielle Förderung: "Kulturgelder sollten nicht nur für Konzerte im Minoritensaal ausgegeben werden. Straßenmusik muss gefördert werden, denn gute Straßenmusik ist die beste Werbung für eine Stadt!"

Regeln für Straßenmusiker in Graz:
Wer?
Spielen dürfen in Graz nur Einzelpersonen oder Gruppen bis maximal fünf Personen. Dabei ist ein Mindestalter von 15 Jahren gefordert.
Wann?
Die Spielzeiten sind genau geregelt: von 11 bis 14 Uhr und von 15 bis 21 Uhr.
Welcher Abstand?
Vor Hauseingängen oder -einfahrten sowie vor Geschäftseingängen und -einfahrten, Passagen und gastgewerblich genutzten Straßenflächen sind jeweils mindestens fünf Meter einzuhalten. Außerdem müssen 50 Meter Abstand vor Schulen, Kirchen oder zu anderen Straßenmusikern eingehalten werden.
Wo?
Nach einer halben Stunde muss ein Straßenmusiker den Ort wechseln. Der neue Spielort muss mindestens 100 Meter vom alten entfernt liegen.
Keine Verstärker oder Entgelt
Es sind weder Verstärker erlaubt noch ein Entgelt für die Darbietungen, lediglich freiwillige Spenden sind gestattet.
Ausweispflicht
Platzkarten, welche im Rathaus nach Vorlage eines Lichtbildausweises ausgestellt werden, bilden den Nachweis für Straßenmusiker, die auf Nachfrage bei Kontrollen hergezeigt werden müssen.

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