Sportmediziner Peter Schober fordert: Die tägliche Sporteinheit muss umgesetzt werden!

Bewegung hält Körper und Geist fit: Peter Schober | Foto: Ivo Velchev
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Sportmediziner Peter Schober setzt sich bereits seit den ersten Plänen im Jahr 2012 für die tägliche Sporteinheit an Schulen ein. Im aktuellen Schuljahr wird österreichweit an knapp 500 Schulen ein Pilotprojekt durchgeführt, unter anderem auch an der Volksschule Neufeld in Graz. Laut Schober ein wichtiger Beginn.

Mehr Sport, bessere Noten

"Körperliche Betätigung ist der entscheidende Faktor für einen gesunden Körper und für einen gesunden Geist", so Schober. Ohne Bewegung könne der Mensch seine intellektuelle Leistungsfähigkeit nicht ausreizen. "Testergebnisse gibt es mehr als genug. In Toronto wurde bereits vor rund 20 Jahren eine Studie durchgeführt, bei der 500 Schüler täglich 45 Minuten Sport machten, während 500 andere währenddessen normalen Unterricht hatten und lernten, also 15 Prozent mehr Lernzeit hatten. Die Noten der Gruppe mit Bewegung waren klar besser", berichtet der Experte.

"Patscherter" ohne Bewegung

Schober erklärt, dass mangelnde Bewegung bei Kindern auch direkt mit dem Risiko für Unfälle zusammenhängt. "Einfach gesagt sind Kinder patscherter, wenn sie statt Purzelbäume zu schlagen vor dem Computer sitzen", so der langjährige Leiter der Intensivstation an der Grazer Kinderchirurgie. So würden 77 Prozent der Unfälle bei Kindern aus mangelnder Bewegungserfahrung resultieren.

Am richtigen Weg

Das aktuelle Pilotprojekt, das anstatt der täglichen Turnstunde externe Bewegungscoaches für zusätzliche Sporteinheiten an die Schulen bringt, hält Schober für den richtigen Weg: "So können die Kinder verschiedene Sportarten ausprobieren und lernen, wie viel Spaß Bewegung machen kann." Laut Brigitte Eder, Direktorin der Volksschule Graz Neufeld, wird das Pilotprojekt von Eltern und Kindern begeistert angenommen.

Sport ist (noch) freiwillig

"Wir bieten aktuell jeden Tag eine Bewegungseinheit nach dem regulären Unterricht an", erklärt Eder. Diese ist auf freiwilliger Basis und würde schon nach dem ersten halben Jahr hervorragende Ergebnisse liefern. "Die Konzentration im Unterricht steigt deutlich und die gesundheitlichen Vorzüge sind offensichtlich." Aber auch bei der Integration von ausländischen Kindern sei der Sport ein wichtiger Faktor. "Die Kinder lernen vor allem in Mannschaftssportarten gemeinsam die Sprache, das Regelwerk und was Teamgeist bedeutet – das merkt man auch im Klassenzimmer", berichtet die Direktorin. 

Graz will die Vernetzung von Sport und Bildung forcieren

In Graz setzt man im Rahmen der täglichen Bewegungseinheit in Schulen unter anderem auf Zusatzgruppen Sport in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Im aktuellen Schuljahr sind dadurch rund 40 Zusatzgruppen aktiv. „Experten sind sich einig, wie wichtig Bewegung gerade im Kindes- und Jugendalter ist. Bereits kurze Pausen mit sportlicher Betätigung führen zu einer wesentlichen Steigerung der schulischen Leistungen. Seit dem Jahr 2013 führen wir in Graz sehr erfolgreich das Projekt Tägliche Bewegungseinheit in unseren Pflichtschulen durch. Pro Jahr werden dadurch rund 12.000 Sportaktivitäten registriert", so Stadtrat Kurt Hohensinner. Zu diesen Einheiten zählen Bewegung in der Klasse, Turnunterricht und bewegte Pausen. Hohensinner weiter: "In diesem Schuljahr haben wir mit dem Land Steiermark die tägliche Bewegungseinheit auch landesweit als Pilotprojekt auf Schiene gebracht. In Graz forcieren wir weiter die stärkere Vernetzung von Sport und Bildung."

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Bewegung hält Körper und Geist fit: Peter Schober | Foto: Ivo Velchev
Verfechter von Sport in der Schule: Stadtrat Kurt Hohensinner (m.) | Foto: Fischer
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