Tanzagentur-Betreiber Andreas Dobnig fordert: Graz braucht ein richtiges Tanzlokal für alle!

Tanzt leidenschaftlich gern: Andreas Dobnig | Foto: Jorj Konstantinov
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"Darf ich bitten?" – Tanzen ist in. Egal, ob Lindy-Hop, Salsa oder Cha-Cha-Cha, die Grazer wagen sich gerne aufs Parkett. Doch wenn es abseits der Ballsaison nur in den Tanzschulen "Alles Walzer" heißt, wird das Angebot von Tanzbars in der Stadt rar.

Klassik braucht die Stadt

"Früher gab es das iKU im Kunsthaus, aber das hat seinen Betrieb eingestellt. Die Tanzbar Rudolf hat einmal den 5-Uhr-Tee als Schmankerl angeboten, auch das Gösser Bräu hatte Tanzveranstaltungen", sagt der Grazer Andreas Dobnig, der die Tanz-Eventagentur "Allround Dancer" betreibt.
"Ich finde, die Stadt braucht neben den Tanzschulen noch einen attraktiven Ort für alle, die gerne tanzen, ob nun 16-Jährige oder 60-Jährige." Dobnig stellt sich Räumlichkeiten vor, wo einerseits Ballroom-Musik und auf der anderen Seite Partymusik gespielt wird. Die "Mausefalle" in der Girardigasse 1 würde dieses Angebot zwar bereits schaffen, jedoch erst zu späterer Stunde.
"Was es bräuchte, wäre eine Bar in zentraler Lage, wo ein After-Work-Essen und Drink möglich ist und dann eben das Tanzangebot stimmt und Salsa oder Discofox, also die klassischen Tänze, getanzt werden können", so der leidenschaftliche Tänzer.

Fläche für Jung und Alt

Den passenden Ort und eine finanzielle Förderung, etwa vonseiten der Stadt Graz, bräuchte es laut Dobnig. "Es geht darum, dass die Menschen Platz haben, um zu tanzen und sich jeder willkommen fühlt in der Tanzbar oder den Tanzräumlichkeiten. Eine Fläche für Jung und Alt zu schaffen, wo ein Austausch stattfindet, das wäre die Idee. Denn auch die Jugend tanzt heute gerne traditionell, Tracht ist Thema und wieder in."

Outdoor-Tanzen auf Rollen

Neben einem Indoor-Angebot wünscht sich Dobnig auch mehr Möglichkeiten, im Freien tanzen zu können. Hier wieder im Besonderen für die klassischen Tänze. "In Richtung Lindy-Hop und Swing wird in Graz viel geboten. Aber solche Möglichkeiten, wie Salsa-Abende, die am Lendplatz schon unter freiem Himmel stattfinden, braucht es vermehrt. Tanzen kann man grundsätzlich ja überall."
Eine Option, deren Umsetzung sich der Tänzer in Graz wünschen würde, sind Rollen, die am Boden ausgebreitet werden können und somit eine Bühne im öffentlichen Raum schaffen. "So könnte an verschiedenen Orten in Graz im Freien getanzt werden."

Tanzen zum Smartphone

Dobnigs eigene Idee dazu: "Wir spielen deine Handy-Musik. Jeder kann vorbeikommen und kann bei uns sein Handy und seine Musik via USB anstecken, und alle können dann dazu tanzen."

Erzählen Sie Ihre Geschichte!
"Mei, das Edelweiß, kannst di’ no’ erinnern, oder das Gottinger", hallt es zurück, wenn man nach früheren Tanzlokalen in Graz fragt. Die Szene scheint demnach einst sehr groß gewesen zu sein und jedes Lokal seine eigene Geschichte zu haben. In den 70ern wurde im "Push ’n’ Pull" in der Grabenstraße gerockt, das neu eröffnete "Leo" in Kalsdorf bei Graz war vor 40 Jahren ein Disco-Treff, auch das "Maigret", das "L’Équipe", "Mr. Bojangles" und viele weitere hätten von ihren Gästen zu erzählen – oder diese von ihnen?

Wir suchen die Geschichten von früher, von Tanzlokalen, die es nicht mehr gibt in Graz, von jenen, die zugesperrt haben, und jenen, die vermisst werden. Wer von Ihnen, werte Leserinnen und Leser, geht noch immer gerne ins Schiwago, wer in die Tanzbar Rudolf, wo tanzten Sie früher, was fehlt Ihnen heute?
Schicken Sie uns Ihre ganz persönlichen Geschichten, vielleicht vom ersten Kennenlernen, vom ersten Fortgehen mit Freunden, von unvergesslichen Abenden, per Post an die "WOCHE Graz", Gadollaplatz 1, 8010 Graz oder an leserbrief@woche.at. Wir freuen uns!

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