"Wir brauchen politische Bildung für Erwachsene!"

Will Polit-Nachhilfe für Junggrazer: Peter Filzmaier | Foto: A&W
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Die Grazer sind politikverdrossen. Seit Jahren ist die Wahlberechtigung in der Murmetropole stark rückläufig: Gaben bei den Grazer Gemeinderatswahlen 1988 noch fast 85 Prozent einen Stimmzettel ab, fand bei den letzten Kommunalwahlen (2012) mit 55,5 Prozent nur mehr etwas mehr als die Hälfte der Grazer den Weg zur Wahlurne.

Kein Platz für Politik

Insbesondere die 20- bis 30-jährigen Grazer haben keine Lust, vom Stimmrecht Gebrauch zu machen: "Hauptursache", weiß der renommierte Politologe und Vortragende an der Karl-Franzens-Universität Graz, Peter Filzmaier, "ist die Tatsache, dass die sogenannten 'Twens' sehr mobil sind." Konkret: "Sie tauschen Wohnort, Handys und Partner relativ rasch – da bleibt für Politik kein Platz", erläutert der Polit-Experte.

Die Stunde der "Rattenfänger"

Das Problem an dieser Entwicklung: Diese Menschen laufen Gefahr, sich von der Demokratie abzuwenden. "Knapp ein Drittel könnte politischen Rattenfängern in die Hände fallen", warnt Filzmaier. Also Demagogen, Aufwieglern, Volksverhetzern. Für den Politologen geht es daher um "den Schutz der Demokratie. Und diesen können wir nur mit politischer Bildung für Erwachsene erreichen".

Hingehen, "wo es wehtut"

"Die Politik muss die jungen Grazer wieder dort erreichen, wo auch er oder sie sind. Dort, wo es wehtut", fordert der 47-Jährige. Und das ist beispielsweise beim Fußballverein oder sogar in Einkaufszentren: "Es braucht politische Bildungsprojekte direkt vor Ort: Das kann von speziell für Politik geschulten, unabhängigen Streetworkern bis hin zu Speeddating mit Politikern reichen", schlägt Filzmaier konkret vor. Nachsatz: Nur so könne man die jungen Menschen neugierig machen, glaubt er. Für ein Ziel: Damit politische Rattenfänger gar nicht erst auf die Idee kommen, ihre Fallen aufzustellen …
Christoph Sammer

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