Iberer-Triple beim ATSE: Wenn der Vater mit den Söhnen
Ein Familienclan gibt beim ATSE Graz den Ton an: Florian, Martin und Matthias Iberer sind heiß auf Eis.
Derbys in Graz sind, unabhängig von der Sportart, immer ein Leckerbissen. Vor allem im Eishockey musste der Fan auf diese packenden Duelle lange verzichten, umso größer war die Motivation am vergangenen Wochenende, als der ATSE Graz die zweite Mannschaft der 99ers herausforderte.
Der 4:2-Sieg der Eggenberger stand zur Freude einer ganz speziellen Eishockey-Familie nie außer Frage: Mit Florian, Martin und Matthias gehen in der heurigen Eliteliga-Saison gleich drei Iberers für den 70-jährigen Traditionsverein zu Werke. "Geplant war das Engagement nicht, als klar war, dass Gilbert Kühn den ATSE verlässt, hat man mich gefragt, ob ich mir das vorstellen kann", sagt Martin Iberer, der zuletzt im Nachwuchs der Danube Islanders erste Trainer-Erfahrungen gemacht hat.
Mein Bruder, der Trainer
Obwohl es in der Vorbereitung kein Testspiel gab, ist der 31-Jährige mit den bisherigen Leistungen (drei Siege, eine Niederlage) in der Eliteliga zufrieden. "Wenn man einen Kaltstart hinlegt, erfährst du als Coach viel über die Mentalität der Spieler. Das Team hält unglaublich zusammen." Kommandos muss er mittlerweile auch seinem Bruder Matthias geben, der seine Schlittschuhe trotz Karriereende wieder für die Grazer schnürt. "Es ist schon eigenartig, wenn dich plötzlich der kleine Bruder trainiert. Der persönliche Bezug macht es aber auch leichter, wir wissen immer, was der jeweils andere denkt", ist Matthias froh über seine Rückkehr aufs Eis. In Zukunft wird er dem ATSE allerdings nur mehr sporadisch helfen können: "Ich mache eine Berufspiloten-Ausbildung in Deutschland, wann immer ich in Graz bin, werde ich den Jungs helfen."
Einer fehlt noch
Hilfe ist auch das Stichwort von Vater Florian, der bereits seit zwei Jahren als Teamarzt fungiert. "Er war ja schon in den 90er-Jahren EC-Graz-Doc und hat uns immer unterstützt. Am besten ist aber natürlich, wenn er nicht zum Einsatz kommen muss", sind sich die Brüder einig. Was fehlt jetzt noch zum perfekten Familienglück? "Der Flo müsste noch von den 99ers zu uns wechseln, aber der hat hoffentlich noch ein paar Profi-Jahre vor sich", muss Matthias schmunzeln. Und auch die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. "Mein Sohn ist zwar erst dreieinhalb Jahre alt, aber bereits verrückt nach Eishockey. Wir bringen ihn kaum vom Eis runter."
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