Hungrig auf Erfolge im Schnitzel-Land
Vor dem ersten Kickoff plaudert Neo-Giant Andre Reyes über Graz als Europa-Premiere und Kebab-Vorlieben.
"Da wird eh nicht gefilmt, oder?" Andre Reyes zeigt sich beim Foto-shooting mit der WOCHE noch ein wenig nervös. "Ich bin nicht so gut beim Interview-Geben." Im Endeffekt sprudelt es aus dem 25-jährigen Neuzugang der Graz Giants nur so heraus.
Vor rund zwei Wochen ist der Importspieler aus den USA erst in der Murmetropole gelandet und hat damit völliges Neuland betreten. "Ich war überhaupt noch nie außerhalb von Amerika. Bevor ich diesen Schritt gewagt habe, hat da schon ein bisschen Nervosität mitgespielt", gibt Reyes zu. Letztendlich war es die Lust am Football-Sport, die den College-Spieler aus dem Bundesstaat Wisconsin dazu bewog, das Abenteuer Europa zu starten.
Die Provinz ist anderswo
Warum es dann ausgerechnet in Österreich mit einem Vertrag geklappt hat? "Ich habe einen europäischen Spieler-Account angelegt und verschiedenste Teams kontaktiert, die Giants haben als Erste geantwortet – jetzt bin ich hier."
Von der Alpenrepublik wusste Reyes, der auf eine vierjährige Zeit als Teamkapitän am College zurückblicken kann, bis zu seinem Engagement absolut gar nichts. "Mittlerweile fühle ich mich aber schon sehr wohl. Der Verein ist wie eine große Familie, alle haben mich sehr gut aufgenommen."
Wer nun aber glaubt, dass sich hier ein US-Amerikaner in die Provinz verirrt hat, der täuscht sich gewaltig. "Die Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, ist weit kleiner als Graz. Da war es gar nicht so einfach, sich zu Beginn zurechtzufinden", gibt der 1,78 Meter große Footballer zu.
Als Tourguide empfohlen hat sich in weiterer Folge O’Neil Blake, der seine zweite Saison für die Giants in Angriff nehmen wird. "Er hat mir schon einige coole Innenstadtplätze gezeigt."
Duell im fernen Westen
Auf den ersten Stadioneinlauf in Eggenberg muss der Linebacker und Defensive Back, der vor allem durch seine Vielseitigkeit besticht, aber noch ein bisschen warten. "Ich habe schon gehört, jetzt steht eine lange Busreise an", spielt Reyes auf die erste Saisonpartie am Sonntag gegen die Blue Devils aus Hohenems an.
Bei einem Sieg wüsste der Sportmanagementstudent, der früher auch im Basketball und beim Karate überzeugt und erst mit 13 Jahren zum Football gefunden hat, wie er sich belohnen würde.
"Gleich am ersten Tag wurde mir ein Wiener Schnitzel kredenzt. Aber noch lieber esse ich Kebab. Den kannte ich so nicht, der schmeckt traumhaft."
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