Sportpsychologie: Wenn privates Glück am Platz beflügelt

Erste Sonnenstrahlen und vorerst wärmere Temperaturen in Graz lassen Frühlingsgefühle aufkommen. Das sorgt anscheinend auch für gute Stimmung unter den Kickern des SK Sturm. Nach einem holprigen Start in die Frühjahrsmeisterschaft wurden zuletzt drei Siege eingefahren. Aber nicht nur das Wetter, auch private Glücksmomente können die Leistung der Spieler beeinflussen.

In beide Richtungen

Dass schöne Momente im Privatleben am Platz beflügeln, weiß Mittelfeldmotor James Jeggo ganz genau. Der Australier hat erst im Dezember seine Shannen geheiratet. "Wenn es dir privat richtig gut geht hilft das auch am Spielfeld. Für mich und meine Frau hat die Hochzeit einiges bewirkt, wir sind noch mehr in Graz verwurzelt und superglücklich", berichtet "Jimmy". Die positiven Auswirkungen würden auch in die andere Richtung funktionieren. "Wenn die Ergebnisse der Mannschaft passen profitiert auch meine Frau, das Privatleben wird noch besser", lacht der 26-Jährige.

Jeder ist anders

Jeggo betont allerdings auch, dass sich die Ereignisse im Privatleben nicht bei jedem Spieler auf gleiche Art und Weise zeigen: "Wir sprechen in der Mannschaft auch viel darüber, wenn bei jemandem zum Hause etwas Aufregendes passiert. Aber jeder ist da anders und reagiert verschieden." Die guten Leistungen der Mannschaft in dieser Saison könnten sich aber durchaus auch mit der Privatsituation der Spieler erklären lassen.
"Ja das stimmt, bei uns sind fast alle vergeben und die meisten wohnen mit ihrer Frau oder Freundin zusammen. Dazu haben in letzter Zeit Philipp Huspek, Deni Alar und auch Christian Schoissengeyr Kinder bekommen, das beflügelt sicher", berichtet Jeggo.

Private Highlights nutzen

Den Einfluss des Privatlebens auf die Leistung der Spieler bestätigt auch Sportpsychologe Marc André Günther von der "help2performOG": "Private Glücksmomente können sich definitiv in der Form eines Sportlers auswirken. Allerdings ist es bei jedem Sportler unterschiedlich, manche trennen Beruf und Privatleben strikter als andere. Jeder geht anders mit der Situation um." Günther betreut mit seinem Team unter anderem die Akademie des SK Sturm, sowohl positive als auch negative Ereignisse müssen verarbeitet werden.

Ablenkung statt Motivation

"Es gibt Methoden wie man die positive Energie umsetzen und nutzen kann. Wenn man private Highlights nicht richtig verarbeitet, können sie auch ablenkend wirken", erklärt der Experte. Bleibt für alle Sturmfans nur zu hoffen, dass nicht nur das Wetter sondern auch das Privatleben der Sturmkicker zu Höhenflügen anspornt.