UEFA-Pro-Lizenz: Wenn Trainer in die Schule müssen

Hier gehts lang: GAK-Ikone Gernot Plassnegger hat schon mehrere Jahre Erfahrung als Trainer. Jetzt will er die höchste Lizenz. | Foto: GEPA
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Als Fußballtrainer werden sie bei Erfolgen bejubelt, bei Niederlagen werden sie als Erste verantwortlich gemacht. Trotzdem sind Trainerposten in den höchsten österreichischen Ligen sehr begehrt – die Ausbildung, um einen dieser Posten überhaupt ausüben zu dürfen, ist allerdings eine intensive. Ab Juli findet an der Bundessportakademie in Wien ein Uefa-Pro-Lizenz-Kurs statt. Mit Ferdinand Feldhofer und Gernot Plassnegger sind auch zwei Legenden von Sturm und GAK unter den 16 Kursteilnehmern.

Harte Auswahlkriterien

Um überhaupt am an der Pro Lizenz – also der höchsten Trainerausbildung im Fußball – teilnehmen zu können, bedarf es einer Menge Qualifikationen. "Man wird einer Potenzialanalyse unterzogen und dann in einem Punktesystem bewertet. Außerdem muss man nach der Uefa-A-Lizenz ein Jahr Praxiserfahrung sammeln, um sich für die Pro-Lizenz bewerben zu können", erklärt der ehemalige Sturm-Verteidiger Ferdinand Feldhofer.

Komplexes Programm

Wer es dann einmal in den Kurs schafft, muss sich einer langen und intensiven Ausbildung unterziehen. "Die Pro-Lizenz umfasst 400 Einheiten, aufgeteilt auf über ein Jahr. Außerdem musst du sowohl bei in- als auch bei ausländischen Klubs hospitieren und Erfahrungen sammeln", berichtet der ehemalige Spieler und Trainer des GAK, Gernot Plassnegger. Die Lehrgänge an der Akademie konzentrieren sich auf die Bereiche Taktik, Fitness, Kondition bis hin zur Psychologie oder Medienkompetenz. Kursleiter Wolfgang Hartweger: „Wir versuchen, alle relevanten Themen des Profifußballs – unter anderem Mannschaftsführung, technisch-taktische Aufgaben, Medientraining bis hin zum Thema Trainer und Stress – auch anhand der persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer aufzuarbeiten und sie dadurch bestmöglich auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.“

Zurück in die Schule

In den Kursen wird auf verschiedene Methoden zurückgegriffen, sagt Feldhofer: "Es gibt Gruppenarbeiten, Lehrauftritte und man wird beim Training beobachtet. Am Ende muss man sich natürlich auch einer Prüfung unterziehen." Der aktuelle Trainer des Regionalligisten SV Lafnitz weiter: "Fortbildung gehört in jedem Beruf dazu, deswegen versuche auch ich als Trainer, mich ständig zu verbessern und weiterzuentwickeln."

Unterschiedliche Erfahrungen

Im Gegensatz zu Feldhofer und Plassnegger haben nicht alle Kursteilnehmer die Erfahrung von zig Bundesligaspielen oder Einsätze im Nationalteam in ihrem Lebenslauf. Für Plassnegger, den Trainer von Zweitligist Lustenau, auch kein Muss: "Es gibt unzählige gute Trainer mit viel eigener Erfahrung im Profifußball und es gibt viele, die nie auf diesem Niveau gespielt haben. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen, die er einbringen kann." Feldhofer ergänzt: "Ich denke schon, dass mir meine 20 Jahre im Profifußball mit fast 20 Trainern viel für meine eigene Trainerlaufbahn bringen. Es gibt wenig Situationen, die ich nicht selbst erlebt habe. Aber im Endeffekt muss jeder Trainer Leistung bringen, egal mit welcher Vorgeschichte."

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