Katastrophenschutz Eferding
Wen rettet man im Ernstfall zuerst?
Die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Bezirk Eferding bereiteten sich am 21. Oktober auf Großschadens- und Katastrophenfälle vor. In einer bezirksweiten Stabübung, an der etwa 300 Personen teilnahmen, zog eine fiktive Unwetterfront über Oberösterreich hinweg und löste zahlreiche Einsätze aus, die die Übungsteilnehmer abarbeiten mussten.
EFERDING. Im Falle eines extremen Naturereignisses, wie etwa Hochwasser, Stürme oder Schneedruck, hat die Feuerwehr den gesetzlichen Auftrag, die technische Einsatzleitung zu übernehmen und Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit der behördlichen Einsatzleitung und anderen Blaulicht-Organisationen zu koordinieren.
Um auf diese Herausforderung vorbereitet zu sein, hielten die Eferdinger Feuerwehren am 21. Oktober eine bezirksweite Stabsübung ab. Im Laufe der dreistündigen Übung gingen dutzende, simulierte Einsätze bei den einzelnen Feuerwehren ein. Auf Bezirksebene war dies die erste Übung dieser Art und durch einen speziellen Einsatzstab in jeder Gemeinde, sowie auf Bezirksebene wurden die Einsätze koordiniert, erfasst und abgearbeitet.
Wie läuft so eine Übung ab?
Der Übungsverantwortliche Martin Burger war an diesem Übungstag für die "Erfindung" von Einsätzen zuständig und überlegte sich Szenarien wie: abgedeckte Häuser, versperrte Straßen durch umgefallene Bäume oder andere Sturmschäden. "Zuerst kommen fiktive Telefonanrufe bei der Landeswarnzentrale und dem Warnsystem Oberösterreich herein und werden anschließend nach Dringlichkeit sortiert", erklärt ein beteiligter Feuerwehrmann.
Die Feuerwehren fuhren zu den Übungs-Objekten aus und forderten nach Bedarf weitere Kräfte oder Gerätschaften an, die es seitens der Einsatzstäbe zu organisieren galt. Sogar einige Unternehmen waren mit eigens dafür eingerichteten Telefonnummern an der Übung beteiligt und stellten notwendige Arbeitsgeräte, wie etwa Bagger zur Verfügung. Weiters betont das Abschnitts-Feuerwehr Kommando Eferding: "Ein eigenes Personal teilt die Anrufe in die Kategorien A und B ein. Die Zeit spielt beim Faktor A eine große Rolle, hierbei geht es um Menschen- oder Tierleben, Brände und Verkehrsunfälle. In der Kategorie B geht es um Ölspuren oder umgefallene Bäume. So wird bestimmt, welcher Einsatz zuerst abgearbeitet werden muss."
Schwierigkeiten erkannt
Ein weiteres Übungsziel war die Verwendung des Digitalen Katastrophenschutzplans ("DIGIKAT"). Diese Anwendung des Landes OÖ ist auch im Ernstfall zu verwenden und dient unter anderem dem Informationsaustausch zwischen Behörden und Blaulichtorganisationen.
Gerade bei der Kommunikation oder dem genauen Umgang mit den ausgelegten Softwareprogrammen zeigte laut Feuerwehr Eferding Verbesserungspotential auf.
Das Fazit lautet ihrerseits, trotz der Schwierigkeiten: "Die umfangreiche Übung bot den Teilnehmern die seltene Gelegenheit, sich auf Großschadensereignisse vorzubereiten und insbesondere die Kommunikation und Organisation der hohen Einsatzlast zu üben. Alle Beteiligten konnten wertvolle Erkenntnisse aus der gemeinsamen Übung ziehen und sind nun wieder ein Stück mehr für den Ernstfall vorbereitet."
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