Ilz
125jährige Kapelle in Dörfl bei Ilz erstrahlt in neuem Glanz
Die Kapelle in Dörfl blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Erbaut im Jahr 1899 war sie von Anfang an ein wichtiges kulturelles und religiöses Zentrum für die Gemeinde und die Region. Nun wurde diese steinerne Zeitzeugin liebevoll von der Dorfgemeinschaft saniert.
DÖRFL BEI ILZ. Dass es die Kapelle in Dörfl überhaupt gibt, ist einem gewissen Anton Niess zu verdanken. Seine Beziehung zu Dörfl bis heute nicht vollständig geklärt, aber so viel ist klar: Er hinterließ in seinem Testament 1.500 Gulden für den Bau einer Kapelle an der Stelle eines Wegkreuzes. Am 15. Oktober 1899 wurde die neue Kapelle als „Kapelle zur schmerzhaften Mutter und Christus“ schließlich feierlich eingeweiht.
Ursprünglich erbaut im Sandstein-Farbton, sollte die Kapelle durch die Gliederung der Fassade den Eindruck eines hochwertigen Steingebäudes vermitteln. Später, im Zuge der Modernisierung, erhielt sie einen neuen Anstrich in „Schönbrunn-Gelb“, einem Farbton, der damals auch in Dörfl populär war.
Kriege, Not und ein Zeichen der Hoffnung
Die Kapelle erlebte im Laufe ihres Bestehens sowohl Zeiten des Leids und der Not, wie die beiden Weltkriege, als auch Phasen des Friedens und Wohlstands. Zu den besonderen Momenten zählt die Weihe der Glocke im Jahr 1951, nur sechs Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. In einer Zeit, die von anderen Sorgen geprägt war, setzten die Dorfbewohner ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts.
Bewahrung für die Zukunft
Bereits mehrmals im Laufe ihrer Geschichte wurde die Kapelle von der Dorfbevölkerung renoviert. Die letzten Renovierungen fanden 1977 und 2002 statt. Im Jahr 2004 wurde die Kapelle vom Bundesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt – und zwar ohne Antrag auf eigenes Betreiben des Bundesdenkmalamtes selbst.
Die jüngste Renovierung im Jahr 2023 erfolgte daher unter strikten Auflagen. Feuchtigkeitsschäden im Sockelbereich und an der Fassade machten eine Sanierung dringend notwendig. Die Kosten beliefen sich auf rund 29.500 Euro, wobei die Marktgemeinde Ilz als Eigentümerin und öffentliche Förderungen einen Teil der Finanzierung übernahmen.
Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner selbst legten ebenfalls mit rund 260 freiwilligen Arbeitsstunden kräftig Hand an, wodurch diese Herzstück der Gemeinde wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Zu Christi Himmelfahrt wurde die renovierte Kapelle im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch Pfarrer Ioan Bilc und Pfarrer Peter Rosenberger neu eingeweiht.
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